Der Durchbruch durch die letzte feindliche Stellung.
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38. und 86. Infanterie-Division im übrigen noch durchschnittlich drei Kilo»
meter von ihr entfernt; die 50. Reserve-Division, die sich erst unter Schwie¬
rigkeiten hatte zusammenziehen müssen, war fast noch weniger, bis Kola-
czkowo, vorwärtsgekommen. Beim XVII. Armeekorps gelangte die
1. Garde-Reserve-Division nur mit vorgeschobenen Abteilungen über die am
Nachmittage genommene Stellung hinaus; die Verfolgung der aus Krasne
herumschwenkenden 36. Infanterie-Division kam in der Nacht vor Wenzewo
zum Stehen, bei Vogate hielt der Feind noch immer. Dabei wirkte mit,
daß der deutsche Angriff auf dem Ostufer der Wengierka um etwa zwei Kilo-
meter zurückgeblieben war.
Die vier Divisionen des Generalleutnants von Walter sahen sich
dort einem Gegner gegenüber, der in starken Stellungen überall zähe stand¬
hielt. Der für den 15. Juli befohlene allgemeine planmäßige Angriff führte
nur zu örtlichen Erfolgen. Vor dem rechten Flügel und der Mitte des
Korps hielten die Russen noch die Waldstücke östlich von Vogate und das
Westufer des Orzyc, bei Krasnosielc in einer sehr starken Brückenkopf-
stellung. Der deutsche linke Flügel erreichte südöstlich von Dronzdzewo den
Fluß. Weiter nördlich sicherten auch weiterhin Landwehrtruppen mit der
Front nach Nordosten, denn vor dem Korps Eben und östlich stand der
Feind immer noch. Dagegen gab er bei der 8. Armee an diesem Tage
im vorspringenden Vogen von Krusza dem Angriff der 10. Landwehr-Divi¬
sion nach, so daß in der Richtung auf Nowogrod Fortschritte erzielt werden
konnten.
Auch der W e st f l ü g e l der Armee-Gruppe Gallwitz hatte hinter dem
abziehenden Feinde Boden gewonnen. Der linke Flügel des Korps Dick-
huth und das Korps Suren waren bis vor das russische zweite Stellungs-
system gefolgt, das sich von Wyszogrod über Plonsk auf Ciechanow zog.
Hier lag der linke Flügel des Korps Suren, die 85. Landwehr-Division,
schon seit dem Abend des Vortages fest; den Angriff gegen die Höhen-
stellungen von Ciechanow durchzuführen, war sie zu schwach. Der Erfolg
wurde vom weiteren Vorwärtskommen des Korps Plüskow erwartet.
c) Fortsetzung des Angriffs bis an den Rarew.
Skizzen 19, 20, 21, 22.
Der Oberbefehlshaber Ost, der sich am Nachmittage des
15. Juli wieder nach Löhen zurückbegeben hatte, war mit den Erfolgen der
Armee-Gruppe Gallwitz sehr zufrieden. Man hatte, wie General Luden¬
dorff abends am Fernsprecher zu General von Gallwitz äußerte*), nicht
0 von Gallwitz, S. 283. (Vgl. S. 277, Anm. 2.)