Volltext: Das k. u. k. 3. Regiment der Tiroler Kaiserjäger im Weltkriege 1914 - 1918

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Was» w durchzuführen und dann gegen Glewie c vorzurücken. Nach Mitter¬ 
nacht verschob es sich bei vollständiger Dunkelheit irt die Mulde südlich Höhe 245 
und gruppierte sich mit der 1. Feldkompagnie Direktion auf Ort W a s o Vd, mit 
der 3. Feldkompagnie auf H. H. Was o w zum Angriffe. Die 4/65 Kompagnie 
war Bataillvnsreserve hinter der Mitte. 
Bei Beginn der Morgendämmerung wurde zum Angriffe angetreten. 
Die Kompagnie Uli m a n n erreichte bald einen Rücken westlich W a s v w 
und konnte dort durch Feuerabgabe die unter schwierigen Verhältnissen vor- 
rückende Kompagnie Schemfil unterstützen, der es mit zwei Zügen gelang, 
unter ziemlichen Verlusten das Hegerhaus W a s o w zu gewinnen. Hiebei 
zeichneten sich Leutnant i. d. Res. K o p p e r l und Fähnrich i. d. Res. S t a i n e r 
Hermann aus. Die für die Kompagnie sehr exponierte Stellung veranlaßte Oberst 
A n d r e a t t a,Hauptmann U l l m a n n zu beauftragen, auch seinerseits bis ans 
gleiche Höhe vorzurücken. Dieser führte unter schweren Verlusten den Befehl 
durch und hatte um 10 Uhr vormittags mit dem Zuge des Leutnant H o f e r 
den Ort W a s o w besetzt. Letzterer, ferner die Oberjäger F a n k h a u s e r Eduard 
und Heiß Jgnaz sind im Gefechtsberichte besonders erwähnt. Leutnant H u m e r 
wurde verwundet. 
Links im Anschlüsse an das i. Feldbataillon machte der rechte Flügel der 
121. Infanterie,Brigade — Feldjägerbataillon 1 — den Angriff mit. Er hatte 
jedoch keinen Erfolg. 
Die tapfer vorgehenden Feldjäger kamen in der Dunkelheit in flankierendes 
russisches Maschinengewehrfeuer aus Nahdistanz und erlitten schwere Verluste. 
Ein Teil wurde auf die Höhen nördlich C z n l i ee zurückgenommen, ein Teil 
wollte das gewonnene Gelände nicht aufgeben und versuchte sich im hartgefrorenen, 
Boden einzugraben. Als der Morgen anbrach, war an den in Schwarmlinie 
hockenden oder liegenden toten Feldjägern weit sichtbar der Platz zu erkennen, wo 
sie, vom flankierenden Maschinengewehrfeuer überrascht, bei der Arbeit des Ein- 
grabens vom Tode ereilt wurden. 
Durch die Zurücknahme der Feldjäger entstand aber zwischen dem 1. Feld- 
bataillon und dem rechten Flügel der 121. Jnfanterie-Brigade eine große Lücke, 
in welche die Reservekompagnie des Bataillons, die 4/65 Kompagnie, später- 
verstärkt durch die 8. Feldkompagnie (Hauptmann R. v. Bonvard) eingesetzt 
wurde. 
. Die Stellung des Bataillons, besonders der am Flügel befindlichen 3. Feld- 
kompagnie, blieb trotzdem sehr ungünstig; sie wurde von vorne durch ein eingebautes 
russisches Maschinengewehr hart bedrängt und litt außerdem stark durch das 
Feuer der in die Flanke der Kompagnie sich abbiegenden russischen Stellung. 
Am nächsten Tage (19. November) sollte erneuert zum Angriffe geschritten 
werden. 
Ein um 5 Uhr 45 früh ausgegebenes Angriffsaviso der 96. Infanterie- 
Brigade besagte, daß unter unbedingter Festhaltung von W a s o w und der Höhe 
westlich davon durch den linken Flügel des Regiments (1. Feldbataillon) sich 
das 3. Feldbataillon (Major P l a n i s c i g) dem Angriffe der rechts benach- 
Karten 29. Jnfanterie-Brigade (Oberst v. W e i ß) anzuschließen hätte. Der 
Angriff sollte vom rechten Flügel der 15. JTD. beginnen. 
Um 7 Uhr vormittags wurde vom Brigadekommando unter op. Nr. 367 
der eigentliche Angriffsbefehl abgefertigt. Er lautete: 
„In Ergänzung der Disposition der 15. JTD. für den 19. November wird anbefohlen: 
Oberst Vonbank hat mit den ihm unterstellten Truppen des 3. TIN. und des JR. 65 im 
Einklänge mit der Gruppe Oberst v. Weiß, welche von C z e r m i ch o w gegen S z a r V i a
	        
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