Volltext: Von der Einnahme von Brest-Litowsk bis zur Jahreswende 3 : Das Kriegsjahr 1915 2 [Textbd.] (3 : Das Kriegsjahr 1915 ; 2 ; [Textbd.] ;)

Neue Kämpfe auf dem Mt. S. Michele 
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liehe Abteilungen die verschossenen Gräben, jedoch meist nur für so 
lange, bis sie der Gegenstoß traf; worauf der Vorgang sich wiederholte 
oder, wie es in diesen Kämpfen häufig vorkam, beide Gegner auf ein 
Stellungsstück unausgesetzt ihre Geschütze spielen ließen, damit keiner 
sich darin einnisten könne. Ein Durchbruch der ersten Stellung sollte 
dem bis zur Selbstvernichtung beharrlich angreifenden Feind aber an 
keinem Punkt der Front glücken. 
Am 18. November überschütteten die italienischen Batterien vom 
Morgengrauen an den Mt. S. Michele mit gewaltigen Massen von Stahl 
und Eisen. Bald schlug der Kampf wieder zu hellen Flammen auf. 
Neuerlich begannen die Angriffe mit dem Versuch, die heißbegehrte 
steinige Höhe durch eine doppelseitige Umfassung zu gewinnen, um von 
hier aus sowohl Görz als auch den Karst zu beherrschen. Die stärksten 
Angriffe richteten sich gegen die k. u. k. 6. ID. auf dem Nordflügel des 
VII. Korps. Hier war es die Gegend nächst der Bahn östlich von Peteano 
und auf dem halben Hang gegen den Gipfel des Mt. S. Michele, wo sich 
Truppen der 29. und der 22. ID. der Italiener immer wieder bemühten, 
durch einen Durchbruch der Front zur Umfassung des Mt. S. Michele von 
Norden her zu gelangen. Es war vergebens. Zweimal glückte es dem 
Feinde am Vormittag, auf dem Nordhang einzudringen, beidemal warf 
ihn der Gegenstoß des XI. Marschbataillons des Prager IR. 28, das hiebei 
zwei Drittel seines Standes einbüßte, wieder hinaus; schließlich mußte 
die bisher unter furchtbarem Flankenfeuer gehaltene Stellung bei Tage 
doch geräumt werden. 
Der Sturm gegen den Gipfel A 275 wurde abgeschlagen; dagegen 
vermochte der Feind zu Mittag südlich der Bahn einzudringen. Das Ge¬ 
fecht wogte den ganzen Nachmittag hin und her und tobte auch die 
Nacht hindurch weiter. Westlich von S. Martino nächst der Höhe -<>-197 
schlug mittags die 17. ID. zwei Angriffe und nachmittags einen dritten 
im Nahkampf ab, wobei sich das IR. 46 unter Obstlt. Zeiss besonders 
auszeichnete und den Feind abends zum Zurückweichen zwang. 
Am 19. unterbrach der Italiener seinen Angriff gegen den Nord¬ 
flügel, versuchte aber den Mt. S. Michele durch Umfassung von Süden 
her zu nehmen. Den Vorstoß gegen den Südhang schlug vormittags die 
k. ung. 16. LstGbBrig. zurück. Nachmittags vermochte die 17. ID. östlich 
der Ruine-<^143 die Angriffe der italienischen 21. ID. abzuweisen. Zur 
Entlastung der 6. ID. unterstellte das VII. Korpskmdo. dieser Division 
zwei Landsturmbataillone der 187. IBrig., die in der Nacht auf den 
21. November das IR. 7 auf dem Mt. S. Michele abzulösen hatten. Dieses
	        
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