Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Der entscheidende Angriff auf Przemysl 
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und zu gleicher Zeit die Mitteilung, daß in drei Tagen das durch den 
Fall von Przemysl frei gewordene k. u. k. X. Korps hinter dem Südflügel 
der 4. Armee eintreffen werde. Zudem verlief der 3. Juni an der Front 
ruhiger, so daß auch die Truppen etwas Atem holen konnten. 
Der Fall der Sanfestung 
(3. und 4. Juni) 
Unterdessen hatte auch die südöstlich von Przemysl angesetzte Front 
der Verbündeten ihr Bemühen fortgesetzt, endlich der großen Rückzugs¬ 
straße der Russen näher zu kommen. Am 30. war es der 27. ID. ge¬ 
glückt, die erste Hindernisreihe der Gajhöhe zu durchschreiten; freilich 
standen diese oberungarischen Regimenter jetzt auf sechzig Meter vor 
einem zweiten Drahthindernis. Die 13. SchD. sammelte sich, nachdem 
sie der 9. ID. Hilfe geleistet hatte (S.420), hinter der Gruppe Schmidt- 
Georgenegg. Die Heeresleitung gab neuerlich ihre Ungeduld wegen des 
langsamen Fortschreitens des Angriffes zu erkennen. Aber die Gene¬ 
rale Böhm-Ermolli, Schmidt-Georgenegg und Marwitz kamen am 31. in 
einer Besprechung doch dahin überein, den Sturm erst auf den 2. Juni 
anzusetzen, damit die Truppen Zeit gewännen, sich noch näher an die 
Stellungen des Feindes heranzuarbeiten. 
Vor Przemysl war die ll.bayr. ID. neuerlich auf starken russischen 
Widerstand gestoßen. In der Sorge, die Bayern könnten sich vor den 
Festungsmauern verbluten, schlug das Oberkommando Mackensen dem 
k. u. k. 3. Armeekmdo. vor, das k. u. k. X. Korps vom Südufer des San in 
die an der Nordfront geschlagene Bresche nachzuziehen. FZM. Puhallo 
lehnte jedoch ab, da der unverdiente Rückschlag von Pralkowce den 
FML. Martiny nicht daran gehindert hatte, für den 3. Juni eine Wieder¬ 
holung des Sturmes vorzubereiten. 
Inzwischen überwältigten aber die Bayern am 2. zu Mittag die Be¬ 
satzung des Werkes X, und am Abend fielen auch die Werke Xb und 
XII sowie das Dorf 2urawice in ihre Hände. Da sich zur Linken die 
82. RD. schon in der vergangenen Nacht des Werkes XIII bemächtigt 
und zur Rechten die k. u. k. 4. KD., deren Artillerie übrigens am Kampfe 
der Bayern brav mitgewirkt hatte, die Werke Vili, IX und IXa in Besitz 
genommen hatten, waren fast alle Stützpunkte des Nordflügels bezwungen. 
Am selben Tage hatte sich Brussilow den ihm schwer genug ge¬ 
machten Entschluß abgerungen, die Festung in der Nacht auf den 3. zu 
räumen und östlich von ihr in der Linie Starzawa—Buców—Medyka— 
Siedliska Stellung zu nehmen.
	        
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