Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Der Rückschlag beim XIV. Korps 
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wonnen1). Das Armeekmdo. wagte nicht, das hinter dem IX. Korps 
stehende Honvédregiment beim XIV. Korps schon einzusetzen. Dafür ver¬ 
schob es in der Nacht auf den 2. Juni fünf Bataillone und eine Batterie 
des VIII. Korps gegen Je±owe. Außerdem erhielt die Armeegruppe GdK. 
Kirchbach, deren rechter Flügel übrigens gleich der Gruppe FML. Stöger- 
Steiner ebenfalls Angriffe abzuwehren hatte, den Befehl, ehestens eine 
Brigade aus der Front zu ziehen und bei Osiek zum Abmarsch gegen die 
Armeemitte zu sammeln. Die Verschiebung hatte auf leeren Verpflegs- 
wagen zu geschehen. 
Der Mißerfolg vom Vortage ließ am 2. die Anstürme der Russen 
gegen die 11. Armee schon stark erlahmen. Nur das deutsche X.Korps 
hatte noch schwer zu kämpfen — mit dem gleichen Ergebnis wie 
am 1. Juni. 
Kritischer gestalteten sich die Dinge wieder bei der 4. Armee. Hier 
versuchten die Russen, von rücksichtslosen Führern angetrieben, schon 
in der Nacht zunächst nun auch oberhalb von Rudnik das linke San- 
ufer zu gewinnen. Einer der beiden Übergangsversuche stieß auf- und 
abwärts von Le£ajsk auf die 106. LstlD., die zwar, durch das hinter 
der Front stehende Honvédregiment verstärkt, den Stoß des Feindes ab¬ 
zuriegeln vermochte, mit dem weiteren Abdrängen der Russen aber doch 
noch einige Tage zu tun hatte. Rascher wurden die Regimenter 59 und 
14 der Division Horsetzky mit den gegenüber von Krzeszów den San 
überschreitenden russischen Abteilungen fertig. Nur ein kleines Russen- 
nest am linken Flügel der Division blieb noch diesseits vom Flusse zurück. 
Arg spielte an diesem Tage das Schicksal wieder der wackeren 
Division Fabini mit. Nachdem in der Nacht und am Morgen mehrere 
russische Angriffe abgeschlagen worden waren, richtete sich knapp vor 
Mittag ein neuer, erdrückender Stoß des Feindes gegen das schon am 
Vortage schwer hergenommene TKJR. 3 und gegen den ,,Koffer" ge¬ 
nannten Stellungsvorsprung nordöstlich von Stróza. Ein vernichtendes 
Granatfeuer wühlte die Linien auf; die Gewehrläufe wurden durch den 
wirbelnden Sand verstopft. „Was nicht erschlagen und verschüttet war," 
sagt ein Bericht, „wurde von den kurz darauf anstürmenden Russen 
einfach überrannt und niedergemacht; selbst Verwundete wurden nicht 
geschont. Es dürften nur wenig unverwundete Gefangene in die Hände 
des Feindes gefallen sein." Der Einbruch beim TKJR. 3 nötigte auch 
i) Als die höheren Befehlsstellen den Rückschlag beim tschechischen SchR. 7 auf 
dessen politische Unverläßlichkeit zurückführen wollten, wies der Brigadier einen 
.solchen Verdacht entschieden zurück.
	        
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