Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Ursachen und Folgen des Verlustes von Sieniawa 
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IR. 36 einige Tage später auf kaiserlichen Befehl aus den Listen des 
Heeres gestrichen. Sein Verhalten wie das seiner linken Nachbarn wurde 
vor allem dem ungünstigen Einflüsse zugeschrieben, den die jüngst ein¬ 
gereihte Ersatzmannschaft auf das Gefüge der Truppe ausgeübt hatte. 
Die 10. ID. und die Gruppe Szende zählten nach dem unglücklichen 
Kampfe zusammen nur 7200 Gewehre. Die Verluste betrugen 9120 Mann, 
11 Maschinengewehre und 9 schwere Geschütze. Die Russen melde¬ 
ten nur 1000 Gefangene, welche Zahl im Vergleich zu den Gesamt¬ 
verlusten auffällt und eigentlich gegen ein planmäßiges Einverständnis 
zwischen Angreifer und Verteidiger spricht. Ohne die unzweifelhaften 
Leistungen anderer aus tschechischen Gebieten stammender Truppen¬ 
teile zu unterschätzen, erblickte das 4. Armeekmdo. in der starken Durch¬ 
setzung der Armeefront mit tschechischer Mannschaft für weiterhin doch 
eine nicht unbeträchtliche Gefahr, und auch die Heeresleitung warnte 
die unterstellten Führer in einem besonderen Befehle, wichtige Verteidi¬ 
gungsabschnitte tschechischen (oder auch ruthenischen) Regimentern allein 
-anzuvertrauen. 
Das Oberkmdo. Mackensen wurde durch die Krise bei Sieniawa ver¬ 
anlaßt, die schon in den Raum um Jaroslau abgegangene deutsche 19. ID. 
wieder auf das Schlachtfeld zurückzurufen und eines ihrer Regimenter 
am linken Flügel des Korps Emmich einzusetzen. Dieses war in der Nacht 
auf den 27. gleichfalls heftig angegriffen worden und hatte sich den 
ganzen Tag über wider die Anstürme der Russen seiner Haut zu 
wehren. Irgend einen nennenswerten Erfolg zu erzielen, war dem Feinde 
in diesem Kampfraum aber versagt. 
Fortführung des Angriffes der 11. Armee 
Im übrigen hatte das Oberkmdo. Mackensen schon am 25. mit der 
Möglichkeit zu rechnen begonnen, daß der Russe die absonderliche Lage 
der mit tiefer Flanke von Jaroslau gegen Südosten vorgeschobenen Korps 
zu einem Gegenschlag ausnützen könnte. Demgemäß waren die Wei¬ 
sungen für den 27. gehalten gewesen. Die Aufgabe, den Stoß gegen die 
Straße Medyka—Mosciska zu führen, war nunmehr dem XXXXI. RKorps 
übertragen worden, das zu diesem Zwecke in der Nacht auf den 27. 
seine 81. RD. hinter der noch vor Sosnica festgebannten 82. auf das 
rechte Sanufer zu nehmen hatte. Dagegen sollten die Vorrückungsziele 
der beiden Korps der Mitte begrenzt sein. Das k.u.k. VI. Korps hatte 
sich mit dem Gewinn von Kalników und der Höhen nördlich zu be-
	        
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