Volltext: Geschichte des Steirischen K. u. K. Infanterie-Regimentes Nr. 27 Band II (II. / 1937)

3. Armee hatte in der ersten Nacht eine Zwischenstellung in der Linie Punta 
Corbin—Canove—Asiago—Gallio—Mt. Baldo—Cima Maora zu besetzen, in der fol¬ 
genden Nacht in die Dauerstellung nördlich der unteren Bal d'Assa—Mt. Interrotto— 
Mt. Zebio—Mt. Chiesa—Porta Lepozze (östlich der Cima Dieci) zu gehen. 
Nachhuten sollten dem Gegner unser Ausharren in den alten Stellungen vor¬ 
täuschen und die vorbereiteten umfangreichen Sprengungen decken, die erst bei 
Beginn der italienischen Verfolgung durchzuführen waren. Die Zurücknahme der 
schweren Geschütze, das Beziehen von Zwischenstellungen durch die leichte Artillerie, 
das Einschießen aus den neuen Stellungen und die Bergung der Vorräte waren in 
der Tat am 24. Juni beendet, so daß das HGK. die Rückverlegung der Front zum 
beabsichtigten Zeitpunkt beginnen lassen konnte K 
Den Bataillonen der 11. IBrig. war in der Vorstellung die Linie dreihundert 
Schritte nordöstlich des Mt. Fiara—Mt. (Simon—Mt. Baldo—Mt. Nos anvertraut, 
deren Besetzung am 26. Juni um 6 Uhr früh vollzogen sein sollte. 
Aus der von bitterem Grimme erfüllten 27er-Regimentsfront lösten sich als erste die 
13. und die 14. Komp, unter Oblt. i. Ä. R. Glatz (die bisherige Brigadereserve) 
24.6. bereits um 4 Uhr nachmittags des 24. Juni los, um sich auf dem Mt. Fiara abzu¬ 
setzen. Um 9 Uhr abends folgte die 2. Komp, in die Sattelstellung Fiara—(Simon. 
Alle übrigen Teile des Regimentes (I., III., IV.) schieden um 11 Uhr nachts aus der 
Kampffront. Der Marsch in der sternenhellen Nacht war mühsam, da ein voraus¬ 
gegangenes Gewitter den Boden stark aufgeweicht hatte. In den ersten Morgen- 
25.8. stunden des 26., eines herrlichen, im Zeichen regster beiderseitiger Fliegertätigkeit 
stehenden Tages, war die Vorstellung vom I. und vom IV. Baon. mit je zwei 
Kompagnien in erster Linie bezogen; das III. Baon. stand als Regimentsreserve 
hinter dem I. Baon. Nördlich schloß 1/18, südlich l/bh. 2 an. 
Die Loslösung war ohne feindliche Einwirkung vor sich gegangen. Um dem 
Feinde nicht Handhabe zu geben, den freiwilligen, von höheren Rücksichten diktierten 
Verzicht auf die erreichte Linie zu einem großen Erfolge aufzubauschen, war der 
Truppe ans Herz gelegt worden, keine Munition, kein Material liegenzulassen. 
Zu Täuschungszwecken blieb von jeder in vorderster Linie gestandenen Kom¬ 
pagnie und vom Alpinen Detachement eine starke Patrouille zurück. Diese 
Patrouillen räumten am 25. um 5 Uhr früh die Stellungen und sammelten sich 
im Sattel 1610 Sbarbatal, wo ein Aufnahmszug der 10. Komp, unter LstFch. Kienzl 
ihrer harrte. Dem Detachement Kienzl, das den Sbarbatalfattel sperrte, oblag es, 
gleich dem Detachement des bh. IR. 2 im Sattel von Meletta di dietro, feindliche 
Patrouillen abzuwehren und den Anmarsch auf den Saumwegen zu verzögern, 
„solange es geht", wie es in der Disposition des 11. JBrigKmdos. hieß. Während 
das Regimentskommando unter der Voraussetzung keiner feindlichen Einwirkung 
dem Rücklaßdetachement als Zeitpunkt des Eintreffens in der vom Regimente 
bezogenen Zwischenstellung die achte Nachmittagsstunde vorschrieb, hatte das südlich 
benachbarte Detachement des bh. IR. 2 Befehl, schon um die Mittagsstunde aus 
seiner Stellung abzurücken. Da auch das Detachement des nördlichen Nachbars — 
von der 8. GbBrig. — früher aufgebrochen war, hing das 27er-Detachement in der 
Luft. Aus den stündlich bei der Telephonstation des I. Baons. einlangenden Lage¬ 
berichten des Detachements war bis mittags vom Feinde nichts zu sehen. Erst um 
1 Österreich-Ungarns Letzter Krieg, IV., 671. 
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