3. Armee hatte in der ersten Nacht eine Zwischenstellung in der Linie Punta Corbin—Canove—Asiago—Gallio—Mt. Baldo—Cima Maora zu besetzen, in der fol¬ genden Nacht in die Dauerstellung nördlich der unteren Bal d'Assa—Mt. Interrotto— Mt. Zebio—Mt. Chiesa—Porta Lepozze (östlich der Cima Dieci) zu gehen. Nachhuten sollten dem Gegner unser Ausharren in den alten Stellungen vor¬ täuschen und die vorbereiteten umfangreichen Sprengungen decken, die erst bei Beginn der italienischen Verfolgung durchzuführen waren. Die Zurücknahme der schweren Geschütze, das Beziehen von Zwischenstellungen durch die leichte Artillerie, das Einschießen aus den neuen Stellungen und die Bergung der Vorräte waren in der Tat am 24. Juni beendet, so daß das HGK. die Rückverlegung der Front zum beabsichtigten Zeitpunkt beginnen lassen konnte K Den Bataillonen der 11. IBrig. war in der Vorstellung die Linie dreihundert Schritte nordöstlich des Mt. Fiara—Mt. (Simon—Mt. Baldo—Mt. Nos anvertraut, deren Besetzung am 26. Juni um 6 Uhr früh vollzogen sein sollte. Aus der von bitterem Grimme erfüllten 27er-Regimentsfront lösten sich als erste die 13. und die 14. Komp, unter Oblt. i. Ä. R. Glatz (die bisherige Brigadereserve) 24.6. bereits um 4 Uhr nachmittags des 24. Juni los, um sich auf dem Mt. Fiara abzu¬ setzen. Um 9 Uhr abends folgte die 2. Komp, in die Sattelstellung Fiara—(Simon. Alle übrigen Teile des Regimentes (I., III., IV.) schieden um 11 Uhr nachts aus der Kampffront. Der Marsch in der sternenhellen Nacht war mühsam, da ein voraus¬ gegangenes Gewitter den Boden stark aufgeweicht hatte. In den ersten Morgen- 25.8. stunden des 26., eines herrlichen, im Zeichen regster beiderseitiger Fliegertätigkeit stehenden Tages, war die Vorstellung vom I. und vom IV. Baon. mit je zwei Kompagnien in erster Linie bezogen; das III. Baon. stand als Regimentsreserve hinter dem I. Baon. Nördlich schloß 1/18, südlich l/bh. 2 an. Die Loslösung war ohne feindliche Einwirkung vor sich gegangen. Um dem Feinde nicht Handhabe zu geben, den freiwilligen, von höheren Rücksichten diktierten Verzicht auf die erreichte Linie zu einem großen Erfolge aufzubauschen, war der Truppe ans Herz gelegt worden, keine Munition, kein Material liegenzulassen. Zu Täuschungszwecken blieb von jeder in vorderster Linie gestandenen Kom¬ pagnie und vom Alpinen Detachement eine starke Patrouille zurück. Diese Patrouillen räumten am 25. um 5 Uhr früh die Stellungen und sammelten sich im Sattel 1610 Sbarbatal, wo ein Aufnahmszug der 10. Komp, unter LstFch. Kienzl ihrer harrte. Dem Detachement Kienzl, das den Sbarbatalfattel sperrte, oblag es, gleich dem Detachement des bh. IR. 2 im Sattel von Meletta di dietro, feindliche Patrouillen abzuwehren und den Anmarsch auf den Saumwegen zu verzögern, „solange es geht", wie es in der Disposition des 11. JBrigKmdos. hieß. Während das Regimentskommando unter der Voraussetzung keiner feindlichen Einwirkung dem Rücklaßdetachement als Zeitpunkt des Eintreffens in der vom Regimente bezogenen Zwischenstellung die achte Nachmittagsstunde vorschrieb, hatte das südlich benachbarte Detachement des bh. IR. 2 Befehl, schon um die Mittagsstunde aus seiner Stellung abzurücken. Da auch das Detachement des nördlichen Nachbars — von der 8. GbBrig. — früher aufgebrochen war, hing das 27er-Detachement in der Luft. Aus den stündlich bei der Telephonstation des I. Baons. einlangenden Lage¬ berichten des Detachements war bis mittags vom Feinde nichts zu sehen. Erst um 1 Österreich-Ungarns Letzter Krieg, IV., 671. 90