Volltext: Geschichte des Steirischen K. u. K. Infanterie-Regimentes Nr. 27 Band II (II. / 1937)

die Mittagszeit zeigten sich die ersten Italiener auf Mt. Meletta und auf 
Mt. Castelgomberto. Vom Mt. Meletta stiegen später stärkere Abteilungen ab, 
überquerten die Val di Miela und stiegen den Meletta-di-Gallio-Rücken 1732 hinan. 
In der südlichen Flanke bereits bedroht, begann das Nachhutdetachement mit dem 
Abzüge aus der Sbarbatalfattelstellung, um so mehr, als auch in der Val di 
Ronchetto der auf Bataillonsstärke geschätzte Feind im Vorrücken war. Die vor¬ 
dersten feindlichen Patrouillen hatten Hunde mit. 
Um 2 Uhr nachmittags war alles, bis auf einige Nachzügler, eingerückt. Um 
diese Zeit stiegen schon die Italiener ins Campo-Mulo-Tal ab. Die feindliche 
Artillerie betätigte sich nur südlich des Regimentes, die eigene setzte sich gegen 
vorrückende stärkere feindliche Abteilungen ins Feuer. Um 2 Uhr nachmittags rückte 
das in Reserve stehende III. Baon. als erstes in die Hauptstellung ab, in der es den 
Gipfelrücken 1827 des Mt. Colombaro in die Hand nahm. Von 5 Uhr nachmittags 
an folgten einzeln die Kompagnien des IV. Baons., mit Ausnahme der 13. Komp., 
die auf Mt. Fiara verblieb. Die Kompagnien des I. Baons., von denen die 2. 
weiterhin den Fiarasattel sperrte, folgten um 10 Uhr abends und hatten um 1 Uhr 
nachts den südlichen Colombaroabschnitt bezogen. Das IV. Baon. kam als Brigade¬ 
reserve in die Verschneidung nördlich des Sattels 1703, wo auch das Regiments¬ 
kommando seinen Standort bezog. Südlich schloß im wichtigen Sattel, über den 
die Verbindung aus dem Nostale in das Galmararatal führte, das bh. IR. 2 an. 
Nördlich des Hl. Baons. standen Truppen der 8. GbBrig. 
Die Loslösung der beiden Nachhutkompagnien, die bis 5 Uhr morgens des 26. 
auf Mt. Fiara und im Fiarasattel verbleiben sollten, erfolgte bald nach Mitternacht. 
Nach einer Meldung des Kommandanten der 13. Komp., Oblt. i. d. R. Glatz, hatten 
sich die Italiener, die erst nach 9 Uhr abends aus dem Campo-Mulo-Tale anstiegen, 
in der Stärke von zwei bis drei Kompagnien vor 11 Uhr nachts teilweise aus 
fünfzig Schritte der 13. Komp, aus Mt. Fiara genähert. Da auch die Nachhut in der 
Sattelstellung bedrängt wurde, zogen sich die beiden Kompagnien langsam in die 
Hauptstellung zurück, die sie um 5 Uhr früh des 26. erreichten. 
Das II. Baon. vollzog am 24. die Loslösung innerhalb der 12. JBrig., der die 
Linie Cm. Maora—Mt. Lozze—Mt. Cucco (östlich von Mulme) als Zwischenstellung 
zufiel. Im nördlichen Anschlüsse an IR. 17 bezog es auf Mt. Lozze Stellung, aus 
der es in der Nacht auf den 26. die Rückverlegung in die Hauptstellung bewirkte, 
die bereits von den am Nachmittage abgegangenen Truppen in der Linie Porta 
Lepozze—Mt. Ortigara—Mt. Campigoletti—Mt. Chiesa—Mt. Cucco (ein südöstlich 
des Mt. Chiesa vorgeschobenes, natürliches Bollwerk) besetzt war. Das II. Baon. 
wurde geteilt: der Bataillonsstab, die 6., 7. Komp, und die MGA. II kamen als 
Reserve des Abschnittes Obstlt. Köbe (FJB. 22, III/8, halbes III/17) hinter 
Mt. Campigoletti, während das zweite Halbbataillon die Abschnittsreserve des 
nördlichsten bis an den Grenzkamm reichenden, vom FJB. 9 unter Obstlt. Heinrich 
von Lunzer verteidigten Lepozzeabschnitt bildete. Am 27. Juni nachmittags rückte 
auch die erstgenannte Gruppe in den Lepozzeabschnitt ab, so daß nunmehr das 
gesamte Bataillon in diesem Abschnitte stand. Den südlichen Chiesaabschnitt hielten 
die 17er. 
Die Loslösung der Kampftruppen war dank sorgsamer Vorbereitung und all¬ 
seitig vorbildlicher Verschleierung unbemerkt vom Feinde gelungen. Die Italiener 
folgten an den meisten Frontteilen nur mit sichtlichem Zögern nach. Der Ver- 
26. 6. 
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