Volltext: Das Marnedrama 1914 1. Teil [22/I. Teil] (Band 22 1. Teil / 1928)

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fktrfrer Kamps der 2. Karde-Res-Div, um (Ebarfemtte. 
lagen. Die 19. Res.Div. hatte dagegen mitgeteilt, daß sie vorläufig noch 
keinen Gegner vor sich habe (1040 vorm.) und mit sechs Bataillonen und 
fünf Batterien über Bergeres gegen Linie le Gault—Soigny vorgehen 
werde. Vor der eigenen Front war noch immer nichts vom Gegner zu er- 
kennen, als die vordersten Schützenschleier sich kurz vor Mittag in Bewegung 
setzten, um zunächst das tiefe, breite Bachtal zu überwinden. Obgleich 
während der Bereitstellung der Division feindliche Flieger über den Truppen 
gekreist hatten und dann zurückgeflogen waren, störte der Gegner den Über- 
gang nicht. Und das war gut! War doch das Hinüberkommen über den 
immerhin 4—6 m breiten und mindestens llA m tiefen Petit Morin gar 
nicht fo einfach I Übergänge waren nur in Bvissy und le Thoult vorhanden. 
Eine Art Heubrücke südlich Trosnay wurde nur von wenigen Teilen durch 
Zufall entdeckt. 
Die rechts der Mittellinie vorgehende 38. Ref.Jnf.Brig. setzte das Res.- 
I.R. 91 westlich, das Ref.Jäg.Batl. 19 östlich des Weges Boiffy—le Bout 
du Bal an, während Ref.J.R. 77, dessen III. Batl. nach den schweren Ber- 
lüften — besonders an Offizieren — am 4. September aufgeteilt worden 
war, als Brigadereserve aus Bvissy zu folgen hatte. Das Ref.Ulanen-Regt. 2 
sollte westlich der 38. Res.Ins.Brig. Verbindung mit der 19. Res.Dio. 
halten und überschritt den Petit Morin durch eine Furt bei Fe. de Meuse. 
Von der 26.Res.Ins.Brig. ging Res.J.R. 15 mit dem rechten Flügel auf la 
Pommerofe vor, die beiden Bataillone des Res.J.R. 55folgten dem Brigade¬ 
regiment als Divisionsreserve. Die beiden Artl.Abteilungen hatten sofort 
Erkundungen aus dem Südufer des Petit Morin einzuleiten. Während sich 
die II. Abteilung zunächst in ihrer Lauerstellung bereit hielt, den Übergang 
der Infanterie mit Feuer zu decken, ging die I., über le Thoult aus- 
holend, mit der Infanterie vor und dann sogleich mit der 1. und 3. Battr. 
bei Höhe 298 nordöstlich la Pommerose in Stellung: die 2. Battr. wurde 
zunächst nur bereitgestellt. Die schwere Artillerie sollte baldigst bis in Gegend 
Boissy vorgezogen werden und hatte daher ebenfalls Stellungen dort zu 
erkunden. Die Pionier-Komp. (4./Pt. 19) wurde an die zerstörte Brücke vor- 
geschickt, um diese für die schweren Batterien wieder fahrbar zu machen. 
Res.J.R. 91 hatte es einfach, den Bach zu überschreiten, denn 
die Brücke hielt, nachdem sie durch Bretterbelag wieder etwas ver- 
stärkt war, für Infanterie sowie einzelne Fahrzeuge und Reiter gut 
aus; allerdings dauerte es geraume Zeit, bis das Regiment in 
Reihen und mit allen Pferden hinüber war. Die Jäger dagegen mußten 
sich erst Behelfsübergänge bauen. Schnell wurden die herumstehenden 
Grummethaufen, mit Reisig zusammengesteckt oder in Bündel ver-
	        
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