Volltext: Der aus dem Parnasso ehmals entlauffenen vortrefflichen Köchin, Welche Bey denen Göttinnen Ceres, Diana und Pomona viele Jahre gedienet, Hinterlassene Und bißhero, bey unterschiedlichender Löbl. Kochkunst beflissenen Frauen zu Nürnberg, zerstreuet und in grosser Geheim gehalten gewesene Bemerk-Zettul:

Von unterschiedlichen Suppen 35 
-------------------------------------------- 
Sude Erbsen daß sie weich werden / seihe ie ab / stosse die Erbsen 
in einen Mörsner / treibs durch einen Seiher / thue einen guten 
süssen Ram daran / daß sie dick werden wie eine Mandelsuppe 
güsse sie über gebehte Semmelschnitten / streue Weinbeer und Zimmet 
darauf / so ist sie gut / und schmäcket fast wie eine Mandel-Suppe.. 
117. Eine Linsensuppe. 
SEtze die Linsen in Wasser zu / laß weich süden/ zwings dann 
durch einen Seiher oder .Durchschlag / und laß ferner süden ; 
brenn ein klein-wenig Mehl darein, und pfeffers schneid indessen 
rocken Brod auf / röste dasselbe im Schmaltz / und richte die südende 
Brüh darüber / setze es auf die Kohlen / laß süden ; und ehe sie zu 
Tisch getragen wird / röste geschnittene Zwiebeln in Schmaltz / und- 
brenne sie darauf. 
118. Eine Habersuppe. 
Roeste ein paar Loffel voll Habermehl im Schmaltz / biß es 
fein braun wird / und güße Fleischbrüh daran / wie auch ein 
wenig Essig ; würtze es Ingber / Pfeffer und geriebener 
Mufcatennuß / laß es süden / und richte es so dann über gewürfeltes 
rocken Brod an. Wilt du aber das Mehl nicht mit essen / so seihe es 
durch.. 
119. Eine Habersuppe auf 
andere Art.. 
ROeste das Habermehl schön licht im Schmatz / laß es dann 
im Wasser wohl aufsüden / zwings durch / lasse es ferner süden 
und würff Muscatenblühl darein: indessen zerkiopffe 
einen Eyerdottern /. rühre selbigen mit der Brüh / wann zuvor ein 
F iij [Buchbindervermerk] iij . Stuck 
------------------ 
[ Anmerkung 
Weinbeer = kleine dunkle Rosinen 
Durchsclhlag = Sieb 
Ingber = Ingwer 
Haber = Hafer ]
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.