Volltext: Die Schlacht bei Tannenberg

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lungen. Der russische Angriff erlahmte. Nur ganz im 
Norden, bei DröbniH, drohte Umfassung von Allenstein her. 
General von Morgen mußte den linken Flügel seiner 3. Re 
serve-Division bereits zurückbiegen und sah mit Sehnsucht 
nach Nordwesten und Osten aus, von wo die bei Osterode 
in Ausladung begriffene Landwehr-Division Goltz und das 
im Anmarsch auf Allenstein gemeldete I. Reservekorps zu 
seiner Entlastung heranrücken mußten. 
^Luf der Lokomotive an den Feind heran! 
In Löbau ist Maschinenwechsel gewesen. Der Vorsteher 
hat dem Lokomotivführer zugeraunt: „Ohren steif halten. Es 
gibt dicke Luft!" 
Langsam fährt der schwere Transporkzug in den däm 
merden Morgen hinein. Drinnen in den Abteilen schnarchen 
die Königsberger Füsiliere um die Wette. Dumpf grollt 
in der Ferne Kanonendonner. Der Lokomotivführer greift 
selber zum Schürhaken: „Daß wir bloß genug Dampf 
haben, Nenkwig." 
Der Heizer nickt: „Wie weit geht es noch?" Der 
Lokomotivführer zuckt mit den Achseln: „Wer weiß? Wohl 
kaum über Monkowo hinaus." 
„Eigentlich unverantwortlich, wie wir hier fahren", 
grollt sein Helfer, „unser Vordermann liegt kaum 1000 m 
vor uns. Wenn nun die Bremsen versagen!" 
„Dürfen sie nicht! Die da vorn brauchen Hilfe! Da ist 
jede Minute kostbar. Sorge du nur für dein Feuer und laß 
das andere meine Sache sein!" Der Lokomotivführer wirft 
einen Blick über die Strecke: „Aha, das Vorsignal von 
Monkowo." Er dreht sich zum Heizer um: „Wahrhaftig, 
schon Einfahrt, k 6351 muß sich beeilt haben." 
Der Zug hält vor dem Bahnhof. Weiße Schrapnell-
	        
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