Volltext: Die Schlacht bei Tannenberg

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auf den beherrschenden Höhen von Usdau zu suchen war, 
während schwache Vortruppen an den Welleabschnitt vor 
geschoben waren. Werter im Südwesten, bei Lautenburg, 
streifte eine russische Kavallerie-Division. Nur langsam kam 
der Angriff in Fluß. 
Das AOK. in Löbau war mit dem Ergebnis des Tages 
nicht zufrieden. Zwar war man gehobener Stimmung durch 
die günstigen Nachrichten von der Ostgruppe, über deren 
erfolgreiches Kämpfen bei Lautern wir noch hören werden. 
Aber man sah voller Sorgen nach Süden, wo bei Soldau 
sich eine neue russische Stoßgruppe, der von Warschau 
dauernd Kräfte zustoffen, zu bilden schien und nach Nor 
den, wo der Druck der russischen Masten auf die Drewenz- 
front nördlich Mühlen stärker sich bemerkbar machte. Mit 
noch größerer Sorge aber nach Osten, wo immer noch Ren 
nenkampfs Armee die deutsche Aufmarschstellung zu vernichten 
drohte. Man war sich bewußt, daß man alles daransetzen 
mußte, so schnell wie möglich mit der Narew-Armee fertig 
zu werden und hämmerte den Truppen im Armeebefehl für 
den 27. August ein: „Angriff, Angriff und noch einmal 
Angriff!" 
Wiedemm ging nicht sogleich alles wunschgemäß. 
Der Angriff mußte auf die Vormittagsstunden verschoben 
werden, da die Artillerie des I. Armeekorps erst beim Mor 
gengrauen mit ihren Vorbereitungen fertig geworden war 
und da die vom XX. Armeekorps dem I. Armeekorps zu 
Hilfe gesandte Abteilung Schmektau (Bataillone verschie 
dener Regimenter der 37. und 4 l. Infanterie-Division) erst 
gegen 6 Uhr morgens auf dem Gesichtsfelde eintraf. Um 
so größer war der Erfolg. Gegen l l Uhr vormittags war 
Usdau mit verhältnismäßig geringen eigenen Verlusten in 
der Hand der Angreifer. 
Nicht ganz so günstig waren die Ereignisse auf dem
	        
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