Volltext: Gastspiel des Burgtheaters

Josef Wagner und Dawison spielen den Hamlet, Bearbeitungen von „Cymbfelin“ 
und der „Lustigen Weiber“ finden keinen Anklang. Im übrigen schließt die vor 
märzliche Zensur die Heinriche, Caesar usw. aus. 
Laube scheidet den Shakespeare für die Lektüre von dem für die Bühne. 
Unter ihm stehen 19 Dramen Shakespeares, 8 sind wirkliche Erstaufführungen, 
6 Stücke erscheinen in verbesserter Gestalt. Seine erste Tat war „Julius Caesar“. 
Auf Grund der Fassung Gutzkows erweitert, aber stark zensuriert erschien 
RAOUL ASLAN. Aufn. Franz Xav. Setzer, Wien. 
„Coriolanus“, in einer Einrichtung Holteis die „Komödie der Irrungen“, ferner ein 
gemilderter „Richard III.“ mit Dawison. „Antonius und Cleopatra“ mußte wieder 
fallen gelassen werden. In der Fassung Dingelstedts kamen „Sommernachtstraum“ 
und „Wintermärchen“ heraus, ebenso „Macbeth“. Die Bearbeitung „Heinrich IV.“ 
für einen Abend nannte Speidel „eine Sünde wider den heiligen Geist“. Mit der 
Bayer-Bürck wurden „Cymbelin“, ein mißglückter Versuch, und „Was ihr wollt“ 
auf genommen. „Der Kaufmann von Venedig“ brachte eine tragische Auffassung 
des Shylock, die das Nachspiel erledigte. Gegen früher im wesentlichen unver 
ändert blieben „Hamlet“, „Lear“, der jetzt wenigstens den tragischen Schluß erhielt, 
„Othello“, „Der Widerspenstigen Zähmung“, „Romeo und Julia“, 1865 von August 
Foerster etwas modernisiert. „Viel Lärm um Nichts“ wurde zuerst mit der Neu 
mann und Dawison, dann mit dem Ehepaar Gabilion gegeben. Bei seinen erfolg 
reichen Bestrebungen, die literarisch freilich einen Rückschritt bedeuten, standen 
Laube die richtigen Schauspieler zur Verfügung. Er hatte einen Hamlet, Romeo 
und Coriolan in Wagner, eine Desdemona in der Seebach, eine Julia in der Würz 
burg, einen Richard und Shylock in Lewinsky und endlich seit 1862 die große 
Tragödin in der Wolter.
	        
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