Volltext: Enth. I. Allerlei abergläubisches Thun, um zu nützen oder zu schaden. III. Der Teufel. IV. Schatz- und Hortsagen. V: Sagen von Riesen, von Burggeistern, Bergmännlein oder Zwergen, Erd- und Waldmännlein, Wassermännlein, Meerfräulein, Berg- und wilden Fräulein, Sonnjungfrauen. VI. Pestsagen. VII. Eschatologisches. VIII. "Schwabenstückl" (II-VIII / 1864)

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Teufel; dies gilt jedoch nur von Kirschen, von Erd-, Schwarz-, 
Him- und Brombeeren, und besonders die Kinder mahnt man 
ab, die auf den Boden gefallenen wieder „aufzuklauben“ und 
davon zu essen. — Wenn man ein Kind „Fratz“ nennt, lacht 
der Teufel; denn auch er nennt seine Kinder so. — Bevor kleine 
Kinder das Kreuz machen und den heil. Jesusnamen aussprechen 
können, soll die Mutter so wenig als möglich aus ihrer Nähe 
und ja nicht vergessen, vor dem Nieder legen sie mit Weihwasser 
zu besprengen. Sonst nimmt der Teufel besonders schöne, wol- 
gestalte Kinder weg und legt an ihrer statt Missgeburten, Wech 
selbälge hin. Werden diese schlecht behandelt, macht es der 
Teufel mit den weggenommenen eben so. Nach 30 Jahren je 
doch, einige wollen wissen, schon nach 15, bringt der Teufel 
die ausgewechselten Kinder wieder zurück, wenn sie anders nicht 
gestorben sind. — Jedes neugeborne Kind muss niesen, und 
sagen die Eltern nicht alsogleich „Helfgott,“ so kommt der 
Teufel und tauscht ihnen das Kind für einen Wechselbalg aus. — 
Einst kam ein Beisender in einen tiefen Wald und traf 
da einen Köhler, der kleine Kinder aus Lehm und Holz bil 
dete. Erstaunt fragte er um den Grund und erhielt die Aus 
kunft, dass in einem nahen Bauernhaus diese Nacht ein Kind 
geboren werde; die Eltern sagten auf das erste Niesen nie „Helf 
gott,“ und so hätte er ihnen bereits drei Kinder ausgetauscht, es 
werde auch diesmal wieder so gehen. Alsogleich machte sich der 
Reisende auf und bath in dem Bauernhaus um Herberge. Als 
nun das Kind geboren war und nieste, sprach er „Helfgott,“ 
und der Teufel konnte dem Kind nichts anhaben, ja er musste 
auch die bereits ausgetauschten zurückgeben. — 
Am St. Nikolaustage, da geht der Teufel herum; er hat 
an diesem Tage schon viele Kinder gestohlen. — Wenn man 
sich in der Frühe das Gesicht nicht wäscht, da heisst es: der 
Teufel schaut sich in einem solchen Gesicht im Spiegel. — Wer 
sich morgens nicht wäscht, der sieht untertags den Teufel. Dies 
erfuhr einmal ein Bauer, der Steuern zahlen nach Freistadt 
ging. Wie er über einen Bach sollte, sah er auf einer Stein
	        
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