Volltext: Enth. I. Allerlei abergläubisches Thun, um zu nützen oder zu schaden. III. Der Teufel. IV. Schatz- und Hortsagen. V: Sagen von Riesen, von Burggeistern, Bergmännlein oder Zwergen, Erd- und Waldmännlein, Wassermännlein, Meerfräulein, Berg- und wilden Fräulein, Sonnjungfrauen. VI. Pestsagen. VII. Eschatologisches. VIII. "Schwabenstückl" (II-VIII / 1864)

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platte, die als Steg diente, den Teufel liegen, wie er seine „Pflug- 
radlaugen“ schreckbar rollte. Wer 9 Tage nicht an Gott 
denkt, nicht betet, noch mit Weihwasser sich besprengt und 
am neunten Tage auf einen Laib Brot sich setzt, der „gehört 
dem Teufel.“ — Aus einem Geschirr, das einen „Schrick“ 
hat, soll man nicht essen, ausser man hat das heil. Kreuz 
darüber gemacht, weil darauf der Teufel sitzt. (Steinerkirchen.) 
Dass der Teufel gerne in die Schmiele fährt und daher 
derjenige leicht ein Besessener wird, der damit zwischen den 
Zähnen stochert, wurde schon I., 147 und 148 mitgetheilt. — 
Man soll sich (Kremsmünster) die Zähne ja nicht mit einem 
Stroh- oder Grashalm „ausstrotten,“ weil der Teufel gerne in 
solche Halme hineinschlieft, um so in einen Menschen zu kom 
men. — Beim Gähnen soll man den Mund bekreuzen; sonst 
kann leicht der Teufel in einen fahren. — 
Einst trank ein Mann mit einem Glase Branntwein, wel 
ches er mit dem heil. Kreuz zu segnen vergessen, zehn Teufel 
in sich hinein. — Der Teufel fährt gerne in ungebundene Fäs 
ser; ein solches Fass ist auch ein Mensch ohne King. Daher 
tragen die Leute gerne Ringe. -- 
Wenn man innerhalb des Hauses Sensen wetzt oder draussen 
gewetzte Sensen ins Haus trägt, hat der Teufel Gewalt im Hause. 
Drum soll man, wenn man am Ende der Arbeit frisch gewetzte 
Sensen heimnimmt, doch die Schneide durch ein Paar Sensen 
schläge etwas abschlagen. — 
Als eine Oertlichkeit überhaupt, wo der Teufel gerne sich 
auf hält, und wo es daher gar nicht geheuer ist, nennt das Volk 
die „Harstubn.“ In den Harstubn flickt der Teufel seine 
Hosen. — 
Als einst eine Hebamme spät Nachts heimging, führte sie 
ihr Weg an einer Harstube vorüber, wo, so kam es ihr vor, 
„gebrechelt“ wurde. Verwundert, dass die Leute schon Nachts 
zu arbeiten anfangen, trat sie näher und öffnete die Thür; doch 
alles war leer, und gesträubten Haares floh sie davon. -
	        
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