Volltext: Enth. I. Allerlei abergläubisches Thun, um zu nützen oder zu schaden. III. Der Teufel. IV. Schatz- und Hortsagen. V: Sagen von Riesen, von Burggeistern, Bergmännlein oder Zwergen, Erd- und Waldmännlein, Wassermännlein, Meerfräulein, Berg- und wilden Fräulein, Sonnjungfrauen. VI. Pestsagen. VII. Eschatologisches. VIII. "Schwabenstückl" (II-VIII / 1864)

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III. 
Der Teufel. 
A. Spriclnvörter; Meinungen; ivo überhaupt und bei wem 
der Teufel gerne sich zeigt. 
„Den liat der Teufel geritten.“ — „Wo der Teufel nicht 
hin kann, schickt er ein altes Weih hin.“ -— 
Zur Illustration des Sprichwortes, möchte ich es nennen, 
dient folgende Sage, wenigstens einem Theile nach. 
Warum haben die alten Weiber Teufelsköpfe? 
ln einem Dorfe lebten zwei Eheleute friedlich und ver 
gnügt; nie vernahm man ein Unrechtes Wort aus ihrem Munde, 
nie stritten und zankten sie. Lange Zeit hindurch sass der 
Teufel unter dem Tische, vergeblich wartend, ob sie sich nicht 
entzweiten. Voll Verdruss enfernte er sich endlich aus dem 
Hause. Unterwegs begegnete ihm ein altes Weib, dieses redete 
er an und sagte: „Schon lange sass ich in jenem Haus dort bei 
den Eheleuten unter dem Tisch; aber nie konnte ich es dahin 
bringen, dass sie sich entzweit hätten.“ „Ich kann dir helfen, 
war die Anwort, wenn du mir anders dafür etwas versprichst.“ 
Der Teufel versprach ihr zwei Paar Schuhe, welche sie an der 
Stelle, wo sie eben redeten, sich abholen könnte. Das alte Weib 
ging nun zur Bäuerin und sagte zu ihr: „Meine liebe Bäuerin, 
Dein Mann soll heute Nacht sterben; ich will Dir aber einen 
guten Rath geben: schneid ihm drei Haare ab und verbrenne 
sie, so magst Du ihm noch helfen.“ Die Bäuerin beschenkte 
sie reichlich, und sie entfernte sich. Auf dem Felde ackerte 
der Bauer; zu diesem ging sie ebenfalls und sagte: „Nimm Dich
	        
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