Volltext: Die Apotheke "zum schwarzen Adler" in Linz

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der ihm die Akten, die Kasse und ein genaues Verzeichnis der 
Stiftungen und Andachten, die in der Kirche üblich waren, 
übergab.*) Danach waren daselbst 407 hl. Massen, die teils 
in der Kirche, besonders beim privil. Kreuzaltare, teils in der 
Loretto- und Franz T.-Kapelle zu lesen waren, 1 Jahrtag, 
96 Litaneien und 7 ewige Lichtlampen gestiftet. Die vorhan 
denen Kapitalien betrugen 55.750 fl. und davon die jähr 
lichen Interessen 2230 fl. Außerdem wurden für den Jahr 
tag, der am 27. Juni für die verstorbene Gräfin Franziska 
Jsabella von Weißenwolf abgehalten wurde, 8 fl. 36 kr. ge 
zahlt, wovon der Kirche 5 fl., dem Mesner 2 fl., dem 
Kirchendiener 1 fl. und den Ministranten 36 kr. zufielen. 
Für das Bet- und Konduktläuten waren 12 fl. zu entrichten, 
wovon die Turmläutec den vierten Teil bekamen. Der 
Mesner Joh. K. Bender bezog einen JahreSlohn von 50 fl., 
der Kirchendiener Philipp Thugut von 24 fl.; beide erhielten 
außerdem wie der Diener in der St. Laver-Kapelle täglich 
13 kr. Kostgeld und zum neuen Jahre und Namenstage „ein 
Bindband". Auch Nikolaus Rummel, der „für öfters Zu 
schauen bei der Orgel" 10 fl. Jahresbestallung hatte, erhielt 
stets auch ein Bindband. Für die Besorgung der Musik 
wurden dem Seminar-Regens 284 fl. ausgezahlt. Die 
Maurer erhielten für Arbeiten „in der Höhe" einen Taglohn 
von 24 kr., für solche „in der Nieder" von 21 kr., die Tag 
löhner von 12 kr. und die Helferweiber von 10 kr. 
Webers erste Kirchenrechnung über 1777 erhielt von der 
k. k. Landerhauptmannschaft das Absolutorium und er für sie 
6 Dukaten als Remuneration.**) Aber später brachte ihm 
dieses Amt verschiedene Verdrießlichkeiten. So beschwerten sich, 
als er daranging, an der Kirche Reparaturen vorzunehmen, 
wozu ihm auf sein Ansuchen 1000 fl. bewilligt worden 
waren, David Spengler, Glasermeister, Johann Gängerl, 
Maurermeister, Johann Michael Wagner, Zimmermeister, und 
Johannes Förster, Schlossermeister, daß er ihnen die Arbeiten, 
die sie bisher bei dieser Kirche schon „vor unfürdenllichen 
Jahren" gehabt, „wider all-bessers Vermuthen und unver 
schuldeter Dingen" abgenommen und sie seinen Handwerks 
leuten zugeschanzt habe. Er erwiderte, daß er bisher nur vom 
*) Agenda bei dem löbl. Gottshaus 8. Ignatii, der Lauretta- und 
8. Francisci Xaverü-Kapellen. Oc. das. 
**) Or. das. v. 4. Mai 1778 mit der Unterschr. des Graf. Chr. von 
Thürheim und des Balthasar v. Mor.
	        
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