Volltext: Die Apotheke "zum schwarzen Adler" in Linz

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Georg Weber, eines Försters, geboren worden,*) hatte zu 
Frankenstein in der Apotheke der Frau Maria Elisabeth 
Holzhäuser unter der Leitung des Provisors Christian Ludwig 
Kuntz in fünf Jahren die Apothekerkunst erlernt**) und dann 
zu Münsterberg, Breslau, Karlsstadt und Prag zur vollsten 
Zufriedenheit seiner Herren serviert.***) In Linz hatte er 
1748 vor den Doktoren und Physicis Wolfgang Martin 
Gabriel von Fischer, Johann Kaspar Zlinsky, Stephan Krädl, 
Johann Georg Mayer und Karl Josef Poller die Magister- 
prüfung mit sehr gutem Erfolge abgelegt.****) Seine Gemahlin 
vermachte ihm in dem Heiratskontrakte vom 5. Jänner 1749 
für den Ehrenkranz oder als Morgcngabe 100 fl. und in 
ihrem Testamente vom 21. März 1750 das Haus am Hof 
berg „in Ansehung deren schlechten und gewerbslosen Zeiten" 
nach der alten Schätzung im Betrage von 3000 fl., die 
Apotheke „samt allen vssibus und protiosm, zehn silbernen 
Trankbechern und medizinischen Büchern" im Betrage von 
6000 fl. und das Gartenhaus samt Stadel und Zugehör im 
Betrage von 1500 fl., zusammen im Betrage von 10.500 fl. 
Ihre beiden Kinder Fr. Wilhelm und M. Anna Barbara 
sollten ihr eigenes „Schatzgeld" von je 100 fl. erhalten, die 
P. Josef schon empfangen hatte. Von ihrem Schatzgelde sollten 
nach ihrem Tode 150 fl. auf dem Hause liegen bleiben und 
aus den Zinsen jährlich 12 heilige Messen gelesen werden. 
Die Zinsen des übrigen Betrages sollten an P. Josef und 
M. Anna Barbara fallen. Für wohltätige Zwecke verschaffte 
sie: der Oorporis Obristi-Bruderfchaft 10 fl., der Todesangst-, 
Skapulier- und der Seelenbruderschast bei den Minoriten 
je 5 fl., der Seelenbruderschaft zu Helmonsoedt 3 fl., der 
Rosenkranz-Bruderschaft zu Steyr 5 fl., den Kapuzinern in 
Weingarten für 20 heilige Messen 10 fl. und denen in Ur 
fahr und den Karmeliten für je 10 heilige Messen je 5 fl., 
den 3 Kaplänen im Dechantshofe für 12 heilige Messen, die 
am Corporis Oirristi-Altare bald gelesen werden sollten, 6 fl., 
*) Dr.-Geburtsbries ddo. 1. Juni 1743 mit S. und Unterschr. 
des Abtes Amand des sürstl. Zister;.-Slistes Kamenz, ausgestellt nach 
der Aussage zweier Männer, „welche diese mit entblößten Häuptern, aus 
gestreckten Armen und erhobenen Fingern zu Gott, wie recht ist, an 
Eidesstott" gemacht hatten. Das. 
**> Or.-Z. auf Perg. mit S. u. Unterschr. Das. 
***) Or.-Z Das. 
****) Dt. auf Papier mit S u. Unterschr. Das. Der Mag.-Brief 
gleicht nach seinem Inhalte dem des Justus Psale-.
	        
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