Volltext: Ein deutscher Offizier im revolutionären Rußland [36]

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Angesichts der Freiheit 
@ o kamen wir bis Bjelca in Bessarabien. Hm, 
überall viel Kosaken. Wir fuhren gleich mit 
dem Schlitten weiter, sechzig Werst bis Skuljani am 
Pruth. Das ist die Grenze! Aber der Fluß war hier 
zu breit und führte Brucheis. Unmöglich, da nachts 
hinüberzuschwimmen. Wir mußten übernachten. 
Um unverdächtig zu bleiben, besuchten wir Händler, 
telegraphierten an russische Kaufleute, feilschten um 
Kornpreise. 
Am nächsten Morgen fuhren wir, um eine gün 
stige Übergangsstelle zu suchen, flußaufwärts, im 
Wagen. Immer direkt am Wasser entlang. 
Beseligender Anblick! Drüben, oft keine zwanzig 
Schritt entfernt, das neutrale Land! Rumänische 
Bauern stehen gaffend am Ufer. Dort fährt durch 
die schöne friedliche Hügellandschaft der Zug nach 
Jassy — morgen unser Zug! Ist denn das wahr? 
Vergessen alles Schwere, Leid, Hunger und Krank 
heit. Dort, zum Greifen nahe liegt die herrliche 
Freiheit. In Gedanken ist man schon weit voraus. 
Wann sind wir beim Regiment, bei den Kameraden, 
in der Heimat? Jassy — Bukarest — Sofia — Bel 
grad — Wien — Berlin!
	        
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