Volltext: Ein deutscher Offizier im revolutionären Rußland [36]

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Also ganz harmlos tun! Auf der nächsten An 
höhe stiegen wir aus, weithin sichtbar. Ruhig eine 
Zigarette angezündet, ein wenig in der Sonne aus 
ruhen! — Dann weiter. 
Wir suchen und finden gute Übergangsstellen, bei 
Dunkelheit werden wir sie überschreiten. Plötzlich 
und unerwartet treten aus einem Gehöft zwei 
Grenzwächter vor: „Halt! Ihre Dokumente!" — 
Der Schreck ist im Nu überwunden. Ganz ruhig holt 
Horki das seinige, dann ich das meinige hervor. 
Wir sind ja vollgültige russische Staatsbürger. Beide 
Soldaten lesen lange und aufmerksam. Nun das 
meinige. „Karascho! Es ist gut!" „Wohin fahren 
Sie?" „Nach X." „Zu welchem Zwecke?" „Wir 
kaufen Getreide auf!" „Do swidanja! Auf Wie 
dersehen !" 
Weiter rollt der Wagen, in dem wir uns vor 
Freude nicht zu lassen wußten. War das gut ge 
gangen! Es machte uns übermütig und unvor 
sichtig. Es wurde unser Verhängnis. Wir wurden 
so stolz auf unsere Pässe. Bisher hatten wir sie nie 
gezeigt, hielten sie nur für den dringendsten Notfall 
bereit. Jetzt verließen wir uns ganz auf sie. 
Abends in Kalineschti stiegen wir im Posthaus ab. 
Wir wollten schnell etwas essen und dann in der 
Dunkelheit die gute Übergangsstelle von vorhin suchen.
	        
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