Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

salzen und Teilen von Eisenoxyd und kommt in ihrer 
Zusammensetzung den bekannten Mineralwässern 
„Krankenheil" und der Weilbacher Schwefelquelle am 
nächsten. 
Diese Analyse veranlaßte schon im Jahre 1882 den 
k. k. Hofrat Dr. Heinrich Bamberger und den da¬ 
maligen Dekan der medizinischen Fakultät in Wien 
Dr. A. V o g e 1, sowie im Jahre 1895 den Herrn k. k. Hof¬ 
rat Dr. Ludwig und den Herrn Professor Doktor 
Neusser zu einem äußerst günstigen Gutachten über 
die praktische Verwertbarkeit der Qoiserer Thermal¬ 
quelle. 
Zur Ausnützung dieser Heilquelle bildete sich die 
Aktiengesellschaft „Heilquellverein Qoisern", welche im 
Jahre 1884 eine Badeanstalt errichtete. Im Jahre 1888 
wurde diese Badeanstalt seitens der k. k. Staatsforst¬ 
verwaltung eingelöst und wird seither in Eigenregie 
dieses Verwaltungszweiges betrieben. Im Badegebäude 
sind eine geräumige Trinkhalle, sowie 21 komfortabel, 
zum großen Teil mit Marmorwannen ausgestattete Bade¬ 
kabinen eingerichtet. Über Anordnung der ordinierenden 
Ärzte werden den Bädern auch Sole- oder Fichten- 
nadelextrakte zugesetzt und Massage- und Elektrizitäts¬ 
kuren angewendet. Durch die im Jahre 1907 erfolgte 
Aufstellung eines modernen Kohlensäurebäder-Apparates 
ist auch Herzkranken die Möglichkeit geboten, durch Ab¬ 
nahme von Kohlensäurebädern hier Heilung zu finden. 
Die seitens der Badeärzte in den Jahren 1884 bis 1907 
konstatierten Heilerfolge waren sehr günstig, fallweise 
sogar überraschend. 
Diese Erfolge beziehen sich beim Badegebrauche 
auf günstige Heilung von Gicht und Rheumatismus, von 
chronischen Hautkrankheiten und skrofulösen Affek¬ 
tionen, von Frauenkrankheiten in verschiedensten 
Formen, sowie bei innerlichem Gebrauche als Trinkkur 
bei chronischen Lungen- und Magenkatarrhen. 
Mit dem Bade ist ein Hotel mit 45 komfortabel ein¬ 
gerichteten Zimmern, von denen die meisten mit Balkons 
versehen sind, und eine gut geleitete Restauration mit 
großem Speisesaal, Billard-, Lese- und Spielzimmer ver¬ 
bunden; außerdem besteht die Absicht, in der aller- 
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