Volltext: Waizenkirchen

58 
Klafter liefen, nun wasserleeren ehemaligen Heilbrunnen für wallfahrende 
Pilgrime gegen Ausgang des Mittelalters erbaut. Eine achtstufige 
Stiege führt beim Seiten zugleich Hauptportal hinunter in den Kirchen- 
raum. Steinpfeiler stützen das Gebäude von Innen und von Aussen. 
Eine Glocke soll die Jahreszahl 1479 tragen. Vom Glasgemälde der 
Perghaimer war bereits die Rede. Ein Priester ans Waizenkircheu 
hielt den Gottesdienst, ausserdem drei oder viermal iill Jahre Christen¬ 
lehre mit der Hl. Messe. Dagegen strömten Wallfahrer Jahr aus Jahr 
ein hinatif auf den heiligen Berg. Ihre fromme Andacht legte viele 
Naturalopfer auf den Altar. Tiefe verwendete der Pfarrer von Waizen- 
fircheu und die Vogteiherrschaft Weidenholz für die Kirche. Sie besass 
um das Jahr 1790 -ein Vermögen von beiläufig 34.000 Gulden. 
Der erste Seelsorger Ignaz Steiner kam im Jahre 1785 nach Heiligen 
berg. Der neuen Pfarrexpositnr (um das Jahr 1800 785 Seelen) 
wurden einige umliegende Ortschaften aus der Pfarre Waizenkircheu 
zugewiesen, die übrigen aus Neukircheu (Antlang, Bruck, Stocket und 
Wassergraben) und Peuerbach l^ab und Eizenberg) ausgeschieden. Das 
Präfentatiousrecht des Pfarrviears, jetzt Pfarrers, übt noch die Haupt 
pfarre. Dieser wurde im Jahre 1810 ein Susteutatious-Beitrag von 
120 Gulden auferlegt. 
Die jofephinische Pfarrarroudierung brachte Gmein und Löweugrub 
von St. Agatha wieder nach Waizenkircheu zurück, von Peuerbach er¬ 
hielt es Beckenhof und Nieder-Spahing, dagegen verlor es Trost und 
Reit an Stroham und abermals au Prambachkirchen die Ortschaften: 
Watzeubach, Gallham, Gföll und Munzing (Ergänz. Dioz.-Bl. r., 
08- -09). Im ‘Saufe der Zeit fielen Grub und Reichenau an Michaeleit 
buch, Straß und Wintru an St. Thomas. 
Michaelubach und St. Thomas waren int Mittelalter Enratfiüalcn, 
gehörig zur Pfarre Peuerbach. Auf dein Hofe zu Michelubach fass 
bis zum Ausgang des 14. Jahrhundertes ein unbedeutendes Ministern! 
geschlecht. Daneben erscheint die Taferne auf dem Schirmergute. Unt 
das Jahr 1403 hatte Michaeleubach bereits feinen eigenen PfarrbezirL 
Doch dieser war sehr klein. Grub bei Michaeleubach gehörte zu Waizeu- 
kirchen. Erst im Jahre 1771 fameu aus der Pfarre Peuerbach sieben 
Ortschaften am linken Ufer des Reutbaches hieher: Kruntbach, Kiesen 
berg, Schelmlahn, Aichet, Mairtobl, Holzing und Haghof. Unter dem 
4. December erscheint: ,Thomas ^uchinger, Biear zu Michelnpach^. 
Der Biear in Michelnbach versah auch die Kirche St. Thomas in 
Aspetsfircheu bis in?s 18. Jahrhundert. Diese hatte gleichfalls schon 
im Mittelalter einen eigenen Pfarrbezirk. Unterm 10. August 1419 
erscheint Rametsed Mamungsöd in Aschpoldskircher Pfarr'. Im Jahre 
1784 wurden Aiglsberg und Unter-Gerstdopl aus St. Marienkirchen 
hieher zugetheilt. Erster Pfarrer in Michaelenbach ward Johann 
Schweighart im Jahre 1038, erster Expositus in St. Thomas Georg 
Zunhamer, Kaplan von Peuerbach, im Jahre 1740 (Strn., 213—10, 
550). So hat die uralte Mutterkirche Waizenkircheu all' ihre Töchter-
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.