Volltext: Waizenkirchen

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Am 8. Mai ist Kirchweih Die Waldbewohner bewahrten der Kirche der 
hl. Agatha immer eine große Anhänglichkeit. Das Kirchenvennögett 
betrug um das Jahr 1798 13.300 Gulden. Den Gottesdienst hielt 
jeden Sonntag ein Hilfspriester von Waizentirchen. Er erhielt zwei 
Schillinge, der Meßner einen. Die Kinder mussten aber zur Taufe, 
die Todten des Begräbnisses wegen zur Pfarrkirche getragen werden. Es 
wcu* ein weiter Weg für die entferntesten Pfarrbewohner mehr als zwei 
Gehstnnden, zu Zeiten durch die überströmenden Bäche grntz gehemmt. 
Die Filialgemeinde äusserte im Jahre 1752 den innigen Wunsch nach 
Aussetzung eines Seelsorgers nach St. Agatha. Der Wirt daselbst er¬ 
bot das obere Hollersteiuergütl zu seinem Unterhalt (Topogr., 18). 
Der Pfarrer Jakob Felix Ritter Don Regenheim in Waizentirchen 
widersetzte sich. Doch kam im Jahre 1750 die Anstellung eines eigenen 
Kaplans zu Staude. Der Vertrag wurde mit 30. April 1756 von der 
o. ö. Repräsentation bestätigt. Seine Bestimmungen lauten: ,Der 
Kaplan verrichtet in St. Agatha alle pfarrlichen Acte. Doch können 
die ihm zugeschriebenen Pfarrkinder auch bei der Hauptpfarre taufen, 
trauen und begraben lassen. Er soll Taus-, Trauuugs- itub Todten- 
bücher aufrichten. Er empfängt da* Taufwasser und die hl. Cele vom 
Pfarrer, ebenso die Erlaubnis zu neuen Andachten, Stiftungen, Aufstellung 
von Statuen. Die Kreuzgänge gehen von der Hauptpfarre aus. Die Stola 
verbleibt bei der Pfarre. Dagegen erhält der Kaplan von dieser jähr¬ 
lich 200 Gnlden, von der Filialkirche 30 Gülden, ausserdem von 139 
Häusern die Sammlung, die gewöhnliche und überdies eine Flachssammlung, 
die Gebüreu für Gottesdienste und die kleine Stola. Das Kaplanhaus 
wird von der Filialkirche unterhalten. Die Aufnahme des «Schulmeisters 
Messners und Todtengräbers geschieht gemeinsam durch Pfarrer und 
Kaplan. Der Messner erhält von der Kirche 24 Gulden. Es ist ihm 
erlaubt, Schule zu halten* «Köstlb.). Der Filialbezirk war klein. Er lag 
zwischen der Aschach uud dem Sandbach und zählte nur 700 Seelen. 
In: December 1775 wurden von Naternbach folgende Ortschaften znge- 
pfarrt: Bräuleiten, Erenleiten, Steinzen, Sonnleiten, Etzing, Holzwür, 
Schmiding, Löcking, Gschwendt, Scheibelberg, Wald bei Hatziug, Sattl- 
berg, Müniberg, Oeden bei E/tzing, Riefching, Mülgraben, Hollabrunn, 
Dörfeled, Wölflau; im Jahre 1784 aus der neuerrichteten Expositur, 
Neukirchen am Wald: Holzing und Dietersdorf. Die Seelenzahl belief 
sich tut Jahre 1800 auf 1568. Bei der bairischen Gränzregulierung 
int Jahre 1810 kamen alle diese Ortschaften zur Pfarre Neukirchen. 
Ausserdem: Schabetsberg, Kolmhof. Dagegen fielen die bei Oesterreich 
verbliebenen Ortschaften der Pfarren Waizentirchen und Michaelnbach 
an St. Agatha, Prambachkirchen und St. Thomas. Erst im Jahre 
1822 ist wieder die josephinische PfarreintheiPlg hergestellt worden 
(Strn., 219,599). Die Expositur wurde im Jahre 1859 zur Pfarre erhoben. 
Das Präsentationsrecht übt heute noch der Pfarrer von Waizentirchen. 
Heiligenberg, wahrscheinlich ebenfalls eine vorchristliche Cultusstätte, 
war Filiale von Watzenkirchen. Die jetzige Kirche ist über einen 17
	        
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