Volltext: Nr. 7/8 1932 (Nr. 7/8 1932)

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Nachrichten 
Nr. 7 8 
zügen und Autos nach Washington, um die volle Aus- 
Zahlung ihrer Lebensversicherungspolizzen zu verlangen 
Das Zusammenströmen Tausender von Kriegsteilnehmern 
führte zu Zusammenstößen mit der Polizei und die Er- 
ncihiung dieser Leute ist gefährdet. Ob diese Demonstra- 
tion von Erfolg war oder sein wird, ist noch nicht be- 
kannt und kann noch nicht abgesehen wenden. 
Ueberall, dort wie da. Ersparungen auf dem Rücken 
der sozial am schlechtesten gestellten Bevölkerungsschichten 
zum Vorteile der Bemittelten. Niedergang der Wirtschaft 
in der ganzen Welt, ungeheure Arbeitslosigkeit, Staats- 
finanzkrifen, Sanierungsversuche auf Kosten der breiten 
Massen der Bevölkerung, politische Verwirrungen, das 
ist das Zeichen der Zeit, die die Merkmale des gegenwär- 
tigen Wirtschaftssystems an sich trägt. 
Einmal der Anfang gemacht, besteht die Gefahr, daß 
sich noch andere Länder, darunter natürlich auch Oester- 
reich, diesem unheilvollen Beispiel anschließen und die 
gesetzliche Fürsorge verschlechtern wollen In allen Län¬ 
dern gehen die Regierungen mit dem Gedanken schwan- 
ger, die Staatsfinanzen und die Wirtschaft durch den Ab¬ 
bau der sozialen Gesetze zu entlasten, zu retten. 
Daß damit eine Rettung der Staatsfinanzen nur 
vorübergehend, der Wirtschaft überhaupt nicht möglich 
ist, haben wohl die Erfahrungen bereits zur Genüge be- 
wiesen. 
Für die Kriegsopfer aller Länder ergibt sich aber 
immer mehr die Notwendigkeit eines internationalen Zu- 
fammenwirkens, denn der Kampf, der international 
gegen ihre Rechte geführt wird, kann nur am internatio¬ 
nalen Widerstand scheitern. 
Die besprochene traurige Tatsache des Rechtsraubes 
zeigt aber auch allzu deutlich, daß der Raub in erster 
Linie dort gelingt, wo Volksvertretungen ganz oder teil- 
weise an der Mitwirkung der Gesetzgebung ausgeschaltet 
oder die sozial schlecht gestellten Bevölkerungsschichten 
schlecht oder überhaupt nicht vertreten sind. 
Es ergibt sich daraus die zwingende Folge, daß die 
Kriegsopfer sich an die Seite der Verteidiger der Sozial- 
Politik gegen die Sozialrektionäre in aller Welt stellen 
müssen. 
Es gilt mehr als manches zu verlieren! 
Es gilt um Sein oder Nichtsein der sozialen Fürsorge 
für die Kriegsopfer! 
Hier wie dort! 
Llnterstützungsansuchen. 
Infolge der Urlaube finden in den Monaten Juli und 
August keine Sitzungen des Fürsorgerates statt. In die¬ 
sen Monaten eingebrachte Unterstützungsansuchen können 
daher nicht in dieser Zeit erledigt werden. Das gleiche gilt 
auch für Ansuchen um Kleider. 
Fahrpreis-Legitimationen 
von Linzer Kriegsbeschädigten erliegen noch immer bei 
der Invaliden-Entschädigungs-Kommission. Wenn sie nicht 
abgeholt werden, müssen sie den Parteien zugestellt wer- 
den, wodurch nur wieder unnötige Spesen erwachsen. 
Kriegsbeschädigte Hausierer. 
werden zum Vertriebe von gangbaren Artikeln (Back- 
pulver und Volksheilmittel) gesucht. Aussichtsreiche Ver- 
dienstmöglichkeiten. Alles Nähere beim Verband oder 
direkt bei Ioh. E. Terl, Linz a. D, Zeppenfeldstraße 6. 
Renten-Abfertigungen, Renten- 
Vorschüsse eingestellt. 
Das Bundesministerium für soziale Verwaltung hat 
mit dem an alle Jnvaliden-Entschädigungs-Kommissionen 
gerichteten Erlaß vom 24. Mai 1932, Zl. 34225-Abt. 7, 
1932, eröffnet: 
Die dermalige Finanzlage des Bundes läßt die im 
§ 36, Absatz 2, Jnvaliden-Entschädigungs-Gesetz, vorge- 
sehene Umwandlung von Invaliden- und Witwenrenten 
durch Auszahlung einer Abfertigung mangels der erfor¬ 
derlichen Mittel nicht mehr zu. Infolgedessen sieht sich das 
Bundesministerium für soziale Verwaltung vor die un- 
ausweichliche Notwendigkeit gestellt, für das laufende 
Kalenderjahr von der weiteren Bewilligung von Abferti- 
gungen mit sofortiger Wirksamkeit Abstand zu nehmen. 
Aus dem eingangs erwähnten Grunde findet sich das 
Bundesministerium auch genötigt, den Aufwand für Ren> 
tenvorfchüsse in teilweiser Abänderung des h. o. Erlasses 
vom 26. Dezember 1930, Zl. 161.290, einzuschränken. 
Diese Einschränkung wird in der Weise erfolgen, daß bis 
auf weiteres Rentenvorschüsse bloß in einem solchen Aus» 
maß werden bewilligt werden, daß die Abstattung des 
Borschusses bis längstens Ende des laufenden Jahres 
gewährleistet ist. Es würde sich demnach beispielsweise 
das Höchstausmaß eines im Monat Mai d. I. auf eine 
Vollrente zu gewährenden Vorschusses unter Berücksichti¬ 
gung der am 1. Juli beginnenden Rückzahlung auf sechs 
mal 63 S — S 378.— belaufen. 
m 
Fahrt nach Salzburg. 
So wie vor zwei Jahren nach Passau veranstaltet der 
Landesverband diesmal, und zwar am 
21. August 1932 
(nicht am 14. August, wie es im Rundschreiben an die 
Ortsgruppen hieß; der Termin mußte verlegt werden) 
einen Ausflug nach Salzburg zum Besuche unseres Bru- 
derverbandes und der schönen Stadt Salzburg mit all 
seinen Sehenswürdigkeiten. 
Die Mitglieder werden eingeladen, sich recht Zahlreich 
an dieser Fahrt zu beteiligen. Selbstverständlich können 
auch Freunde, Bekannte und Verwandte mitgenommen 
werden. 
Die Anmeldungen wären baldmöglichst bei den Orts- 
gruppen vorzunehmen. 
Auf den Bundesbahnen müssen „Sonntagskarten" 
nach Salzburg verlangt werden, die ganz bedeutend er- 
mäßigt sind. Inhaber von Legitimationen erhalten keine 
weiteren Ermäßigungen mehr. 
Ortsgruppen, die von der Bahn entfernter liegen, ist 
die Fahrt nach Salzburg mit Autos zu empfehlen. Die 
Fahrt ist fo anzusetzen, daß alle Teilnehmer, für die Teil- 
nehmerkarten ausgegeben werden, um 8 Uhr früh am 
Bahnhof Salzburg zum Festzug gestellt sind. 
Für Besichtigungen der Sehenswürdigkeiten Salz» 
burgs werden Ermäßigungen gewährt. 
Alles Nähere wird noch rechtzeitig bekanntgegeben. 
Es wird ersucht, für die Teilnahme rege zu agitieren 
und die Teilnahme bei den Ortsgruppen zu. melden, die 
dann die entsprechende Zahl Teilnehmerkarten bestellen.
	        
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