Volltext: Adalbert von Geiersberg, genannt: Ritter von Habenichts

Jener tapfere junge Man», welcher Adalbert aus 
der Gewalt dieser Wegelagerer befreit hatte, war Georg, 
ein damals eben dienstloser Reisiger. Adalbert nahm 
rhn aus Dankbarkeit zu sich. Georg war seinem Herrn 
stets mit Leib und Seele zugethan, während Adalbert 
auf seine Treue, Schlauheit und entschlossene Gewandt 
heit in allen Fällen bauen kounte. Georg war nicht 
blos der Diener, sondern auch der Vertraute seines 
Herrn. Er verdiente dieses Vertrauen auch in hohem 
Grade und leistete bei manchen Gelegenheiten durch 
guten Rath, und auch in der That die vorzüglichsten 
Dienste, besonders auf den Kriegszügen und in Kämp 
fen an der Seite seines Herrn. 
Vier Tage waren jetzt Ritter Adalbert und Ge 
org neben einander geritten unter mancherlei kurzweili 
gen Gesprächen, hatten aber auch bereits mehrere Aben 
teuer in Wald und Feld mit jenen Galgenvögeln, die 
damals die Gegend unsicher machten, siegreich bestanden. 
So hatten sie sich in einer dunkeln Nacht in einem 
großen Walde.vorirrt. Noch vielem Umherirren sahe» 
sie endlich zu ihrer großen Freude den Schimmer eines 
Lichtes, auf welches unsere Reisende» gerade lossteuer 
ten. Jetzt erreichten sie eine Waldschenktz, in deren un 
teren Kammer sie ein verworrenes Getöse von vielen 
Stimmen hörten. Georg stieg vom Rosse und blickte 
durch ein kleines Fensterlein unvermerkt in den inneren 
Raum; er sah darin 20 bis 25 wild aussehende Men 
schen, die an hölzernen Tischen saßen, tranken, und mit 
unter heftig stritten. Ihre trotzigen Gesichter schienen 
Räubern und Mördern anzugehören. Indem Georg 
das Gesehene leise dem Ritter meldete, fügte er den 
guten Rath bei, lieber im Walde zu übernachten, als 
in diese anscheinende Mordhöhle einzudringen. 
^Jch hoffe nicht, daß du dich etwa fürchtest, Ge 
org !" bemerkte der Ritter. 
„Ihr könnet wohl davon überzeugt sein, daß ich
	        
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