Volltext: Adalbert von Geiersberg, genannt: Ritter von Habenichts

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Der Kaiser hatte bereits das Nöthige zur Behauptung 
der heiligen Stadt eingeleitet, und wegen Zurücklassung 
einer zahlreichen Besatzung vorgesorgt. Der Kaiser konnte 
daher mit dem ihn begleitenden Heerestheile, bei wel 
chem sich auch der Ritter Adalbert und Ritter Georg 
befanden, unbehelligt die Heimkehr bewirken. Als sie 
Ungarn wieder betraten, erschien eine Deputation diese» 
Landes, welche dem Herzoge Adalbert die Krone anbot, 
welche durch den Tod des alten König« kürzlich erle 
diget worden war. Adalbert nahm die Königskrone an, 
und bat den Kaiser gleichzeitig um die Hand der Prin 
zessin Hedwig, die er ihm: mit Freuden gewährte. 
Die Trauung wurde am kaiserlichen Hofe, und 
gleich darauf die feierliche Krönung der Neuvermählten 
zu Preßburg mit unerhörter Pracht vollzogen. Bei bei 
den Feierlichkeiten mußte Gräfin Ludmilla als erste 
Palastdame die Schleppe der herrlich geschmückten Hed 
wig tragen, „Gräfin Ludmilla," redete sie König Adal 
bert an, „ich bin jetzt mit einer Prinzessin vermählt, 
und will dafür Sorge tragen, daß Ihr einen Herzog zum 
Gemahl erhaltet!" — Und er hielt auch treulich Wort. — 
Dem Ritter Georg übergab König Adalbert am 
Tage seiner Vermählung mit Irmina die prächtige Burg 
Geiersberg, ein Faß Gold und ein solche-, mit dem ur 
alten Weine gefüllt, zum Geschenke; Ritter Brno er 
hielt eine schöne Burg. — Seinen treuen Zwerg Mo« 
ßul behielt er bei sich am königlichen Hofe, und belohnte 
die von ihm geleisteten hochwichtigen Dienste dadurch, 
daß er für ihn mit unermeßlichen Kosten ein schöne» 
Zwerg-Weibchen aus Persien kommen ließ, wodurch er 
den langgehegten Wunsch des Zwerges erfüllte, und 
denselben unaussprechlich glücklich machte. 
König Adalbert herrschte lauge und glücklich über 
- die ungarische Nation, welche ihm die Befreiung ihre- 
Vaterlandes aus der Gewalt der Ungläubigen niemals, 
vergaß, und sich hiefür stet« dankbar bewies. —
	        
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