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Ritter sind Neider und Feinde de» Herzog« — e« liegt 
ihnen daher die Befreiung de« Gefangenen nicht am 
Herzen. Sie würden diese« aber auch bei dem besten 
Willen nicht vermögen. Wenn Ihr e» erlaubt, so werde 
ich ausziehen, um den Herrn Herzog zu befreien, was 
mir, so Gott will, auch gelingen wird." 
„Ja, lieber Moßul," entgegnete der Kaiser, „ver 
suche dein Glück, — der Segen Gottes begleite dich!" 
— Und der Zwerg trabte auf seinem Rößlein zum 
Thore hinaus, ehe noch zehn Minuten abgelaufen 
waren. — 
XIV. 
Die Zauber-Insel. 
Im mittelländischen Meere befand sich eine schöne 
Insel, auf welcher sich ein prächtiges Schloß erhobt 
umgeben von einem unabsehbaren Garten voll herrlicher 
nie gesehener Blumen. Zwischen schattigen Bäumen- 
deren üppige Früchte zum Genüße einluden, standen 
hohe Vasen von Porphyr. Bereits acht Tage lang lebte 
der gefangene Adalbert in diesem Schlosse, bedient durch 
12 Mädchen von wunderbarer Schönheit, die ihn aber 
so kalt ließen, als ob sie häßliche alte Weiber ge 
wesen wären. Den größten Theil des Tages war Adal 
bert im Garten mnhergewandelt, und lehnte eben sin 
nend auf dem Rande einer solchen Vase, als aus ihrem 
Innern eine ihm wollbekannte Stimme leise ertönte: 
„Herr Herzog, ich bin es!" 
„Du hier, treuer Moßul!" rief Adalbert über 
rascht, al» er in der Vase den Zwerg erblickte. 
„Heute noch wird Euch die Zauberin Meschhed 
ihre Liebe erklären, und wenn Ihr diese ablehnt, Euch 
mit der Enthauptung drohen. Läßet es darauf ankom 
men — Ihr seid ja unverletzlich! Gesteht ihr sodann 
' Eure Liebe als eine freiwillige, und sobald sie Euch 
dann um den Hals fällt, benützet diese Gelegenheit,