Volltext: Adalbert von Geiersberg, genannt: Ritter von Habenichts

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„Ich bitte," sagte der Zwerg, „mit mir zurück 
zureiten; sodann werde ich Gelegenheit finden, Euch 
Alles zu sagen, waö Ihr wissen wollet. Niemand darf 
aber etwa- davon hören; denn die Ehre, den Kreuzfah 
rern Vortheil gebracht zu haben, soll nur von Such 
ausgehen, — mir könnte diese Ehre ohnehin keinen 
Nutzen bringen." 
Adalbert ließ nun den Ritter Georg unter dem 
Vorwände, den Rückzug zu decken, so weit zurückreiten, 
um mit dem Zwerge ungehindert das Nähere besprechen 
zu können. — 
Als Adalbert im Hauptquartiere ankam, wurde 
er sogleich zum Kaiser beschieden, dem er im KriegS- 
rathe folgendes berichtete: 
„Der uns umschwärmende Feind, — gnädigster 
Kaiser, — scheint zahlreicher, als er wirklich ist; durch 
künstliche Hin- und Herzöge sucht er uns zu täuschen. 
— Von Leben-mittel - Zufuhren ist noch immer nichts 
zu bemerken; ich hoffe aber in wenigen Stunde» dem 
Heere auf andere Weise Proviant und Trinkwaffer zu 
verschaffen. Hierzu benöthige ich dreihundert Mann, 
welche mit Hauen und Schaufeln versehen sein müssen." 
„Euer Wunsch, Herr Herzog, soll sogleich erfüllt 
werden; sch selbst will Euch bei diesem Unternehme» 
begleiten. Möge Gott seinen Segen dazu' geben und 
das Kreuzheer vom gewissen Tove retten!" 
Adalbert und sein Zwerg schlugen wieder densel 
ben Weg, wie früher rin, Moßul ritt stets um sechs 
Schritte voraus. Der Kaiser mit seinem Kriegsrathe 
folgte, ebenso das ganze Kreuzheer in der Ferne, wel 
ches von neuer Hoffnung belebt wurde. — 
Jetzt nickte der Zwerg unmerklich mit dem Kopfe; 
der Herzog streckte die Hand aus, bezeichnete eine 
Stelle und gebot, hier ein Viereck von zwanzig Fuß 
Länge, ebensolcher Breite und sechs Fuß Tiefe anszu- 
graben, wrö sogleich in's Werk gesetzt wurde. 
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