Volltext: Praktisches Verfahren beim Taubstummen-Unterrichte

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nung der Beschränkung des Gedankens verbinden durch „sondern 
auch." — „Die Menschen trinken nicht nur Wasser, sondern auch 
Bier, Most, Wein, u. s. w. — Die Soldaten müssen nicht allein 
bei Tage, sondern auch bei der Nacht Wache stehen." 
8. 106. 
N e b st. 
• Um die Vorstellung dieses Verhältnisses der Steigerung hervor 
zurufen, gehe man von einem Gedanken ans, dessen Ausdehnung für 
sich schon eine besondere Größe hat und daher in der Regel und im 
Allgemeinen gewöhnlich als zureichend erachtet wird; mache aus die 
Größe dieser Ausdehnung aufmerksam und stelle dann diesem Gedanken 
einen anderen Gedanken entgegen, der eine noch größere Ausdehnung 
hat. Z. B. Ich mache zuerst aufmerksam, wie die Menschen gewöhnlich 
und in der Regel im Winter einen Mantel oder einen Pelz tragen, 
und wie einer von beiden Gegenständen allein schon als genügend 
erachtet wird, um gegen die Kälte zu schützen. Demzufolge wird 
der Schüler die Ausdehnung des Gedankens: „Die Menschen haben 
im Winter einen Mantel an," — als eine ohnehin schon große und 
hinreichende erkennen. Diesem Gedanken stelle ich nun einen Gedan 
ken von noch weiterer Ausdehnung entgegen, — z. B. „Ein Mann 
hat einen Mantel und einen Pelz an;" — zeige, daß der Umfang 
des ersten Gedankens — „Mantel" — auch dem zweiten Gedanken 
zukomme, und stelle dieß durch bejahende Hinweisung auf einen Fin 
ger dar. Hierauf frage ich, ob damit auch der Umfang des zwei 
ten Gedankens schon geschlossen sei; mache auf den noch weiteren 
Umfang desselben — „Pelz" — aufmerksam, stelle diesen versinn 
licht dar durch einen zweiten Finger; kehre noch einmal zum Umfange 
des ersten Gedankens — „Mantel" — zurück, bejahe dessen Dasein 
mit der Bemerkung, daß dieser Umfang ohnehin schon groß und 
zureichend sei, und hebe dann die noch weitere Ausdehnung — 
„Pelz" — hervor, indem ich mit nachdrücklicher Bejahung auf den 
zweiten Finger als den Repräsentanten derselben hinweise. Das durch 
bejahende Hinweisung auf den ersten Finger dargestellte Vorhanden 
sein des Umfangs des ersten Gedankens lehre ich nun ausdrücken 
mit „nebst;" die durch bejahende Hinweisung auf den zweiten Fin 
ger dargestellte weitere Ausdehnung des zweiten Gedankens aber 
lehre ich bezeichnen mit „auch noch." Z.B. „Der Bauer hat nebst 
dem Mantel auch noch einen Pelz an. — Jedes Kind bekommt Nach 
mittag nebst einem hübschen Stücke Brod auch noch ein Paar Aepfel."
	        
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