Volltext: Geschichte der Pfarre St. Lambrechten

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durch ein Kurfürstenpatent der Schulzwang eingeführt, ein 
neuer Lehrplan angeordnet und der Unterricht in sechs Klassen 
eingeteilt, doch vergingen noch 10 Jahre bis unter öster¬ 
reichischer Landeshoheit der normalmäßige Unterricht einge¬ 
führt wurde, indem sämtliche Schullehrer des Jnnviertels 
etliche Monate an der Musterschule zu Braunau von dem 
Kapuziner P. Januarius pädagogische Vorlesungen hören 
mußten und nach einer Prüfung über die fünf Hauptstücke 
der Sehrart und das Verfahren bei Trivialgegenständen zur 
Erteilung des Unterrichtes zugelassen wurden. Die Schul¬ 
pflicht dauerte sechs Jahre, woraus drei Jahre Sonntags¬ 
schule folgten. Das Schulgeld betrug für jedes Kind im 
Quartale 24 Kreuzer und wurde 1856 um 10 Kreuzer er¬ 
höht. Als im Jahre 1870 das neue Schulgesetz von 1868 
in Kraft trat, wurde die Schulpflicht auf acht Jahre erhöht. 
Doch bereits im Mai 1883 wurde im Abgeordnetenhause 
die Schulnovelle angenommen, laut welcher auf schriftliches 
Ansuchen der Gemeinde die 8jährige Schulpflicht auf 6 Jahre zu 
verkürzen ist. Zur weiteren Erleichterung wurden mehrere 
Arten des verkürzten Schulbesuches festgesetzt, deren freie 
Wahl den Gemeinden belassen wurde. Die Gemeinde St. Lam- 
brechten petierte um sechsjährigen Halbtagsunterricht und 
wöchentlich dreistündigen verkürzten Unterricht. Doch wies 
der k. k. Landesschulrat dieses Gesuch „als zu weit gehend" 
ab, genehmigte jedoch unter dem 10. Juli 1884 den zweiten 
Vorschlag, laut welchem sämtlichen Schülern des 7. und 
8. Schuljahres der Uebertritt in den verkürzten Unterricht 
bewilligt werde, welcher auf vier Stunden an einem Wochen¬ 
tage und zwei Stunden auf den Sonntag festzusetzen ist. 
Diese Form des Unterrichtes gilt bis heute. 
Geschichte der Pfarre von 1856 bis 1906. 
Am 15. April 1852 war BischofGregorius ThomasZiegler 
gestorben. Bereits am 19. Dez. wurde Franz Josef Rudigier zu 
feinem Nachfolger ernannt. 
1856 Im Mai 1856 mußte Pfarrer Hruschka wegen eines 
schweren Augenleidens seine Stelle aufgeben und ins Stift 
zurückkehren. Am 24. Juni traf der neue Pfarrer Eduard 
3öhrer hier ein. Die Reife dauerte damals von Thern-
	        
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