Volltext: Geschichte der Pfarre St. Lambrechten

1857 
1858 
1859 
1861 
1862 
1863 
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berg (bei Wiener-Neustadt) bis Reichersberg noch sechs Tage. 
In jenem Jahre wurde der Hochaltar von dem weit be¬ 
kannten Schreiner auf der Au, Johann Kimberger, „pracht- 
und geschmackvoll" neu gefaßt. 1857 sah die Pfarrkirche 
eine Primiz, welche der Krämersohn Josef Brückl feierte. 
Er starb 1907 als Pfarrer von Mettmach. 1858 ließ Herr 
Pfarrer Zöhrer eine Hl. Mission abhalten (die erste war 
vor fast 90 Jahren: 1769 gefeiert worden.) Trotz mancher 
Anfeindungen und bei stellenweise mannshohem Schnee nahm 
das Fest einen großartigen Verlauf. 
Auch war der Oelberg neu aufgebaut, das eiserne 
Sp-isgitter gespendet und die Brüstungen der Emporkirche 
neu marmoriert worden. Der Kooperator Felix Pühringer 
wurde wegen Krankheit durch Leander Schaffer abgelöst. 
Bei der Renovation im Frühjahre 1859 herrschte eine solche 
Kälte, daß „viele tausend Obstbäume abstarben". 
Die Begeisterung infolge der Mission brachte der Kirche 
viele Spenden, so daß bei der bischöflichen Visitation am 
5. Juni die „große Zufriedenheit" ausgesprochen wurde. 
Am 21. August 1861 brannte das Kreßböckgut nieder. 
Der Kirchturm erhielt den ersten Blitzableiter. 
1862 wurde eine Wiese vom Unterkochmair erworben, 
auf welcher sich die „Toifelgrube", damals eine der größten 
Mergelgruben der Pfarre, befand. 
Im Jahre 1863 brannte am 17. August das Thür¬ 
schwellergut nieder. 
In demselben Jahre wurde der Friedhof um die Kirche 
aufgelassen. Die baufällige Umfassungsmauer um den Kirch¬ 
hof wurde mit Bewilligung des bischöflichen Konsistoriums 
abgetragen, und zwar vom Krämer bis zum dritten Ein- 
gangstürl beim Wirte. Der Abbruch wurde einmal während 
der Hl. Aemter „von einem Pfarrgenoffen" eingestellt, „weil 
forthin die geweihte Erde ein Tummelplatz der Reitenden und 
Fahrenden, sowie ein Platz für Krämerbuden würde". Zur Ver¬ 
hütung dessen wurden Schleudersteine und Birnbäume gesetzt. 
Die „Eitzinger Kugeln" des Fundamentes wurden samt 
den neuen Steinen „vom Wald herauf" als Grundfesten 
der neuen Friedhofsmauer verwendet; zuerst erbaute 
man die Mauer längs der Straße und die Eingangshalle, 
1864 die kurzen Seitenmauern; aber erst 1872 und 1873 
wurde schließlich das Eisengitter aufgestellt. Inzwischen
	        
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