Volltext: Geschichte der Pfarre St. Lambrechten

kam. Da die Witwe nunmehr im Juni 1829 drohte, ihr 
Haus anderweitig zu verkaufen, weist das Kreisamt das 
Stift an, „als möglich" aufzubieten, um den Verkauf zu 
verhindern. Die am 9. Juli stattgefundene neue Besichtigungs- 
kommiffion beantragt, das ganze Gebäude soll Wohnung und 
der Stall soll Schule werden, „damit weder die Kinder, 
noch auch das Lehrperfonale zu beschränkt werde." So folgten 
auch weiters Kommissionen, Fragebögen, Einvernahmen, 
Aufforderungen und Pläne, welche alle anzuführen zu weit 
führen würde. Von Interesse ist, vom neuen Schulmeister 
Josef Planinger seine Bezüge detailliert zu sehen: Schul¬ 
geld 150 fl., Naturalbezüge 9 Schafft Korn ä 8 st.; 70 Pfund 
Flachs zu 6 kr.; kirchliche Empfänge 45 fl. baar. Summa 
274 fl. Davon ab das Einkommen des Mesners und Schul- 
gehilfen Franz Kölbersberger 82 fl. 
Pfarrer Franz Brücker schreibt, „daß der Gehilfe ohne 
Gehalt angestellt ist; dessen kümmerliche Sustentation (Unter¬ 
halt) besteht darin, daß ihm vom Schullehrer einsweilen 
Kost und von der Gemeinde eine freiwillige Naturaliensamm¬ 
lung verabreicht wird." 
Inzwischen hatte das Stift im Mai 1830 das Bader¬ 
haus von derWitweKlaraAignergekauft; doch wardas Ergebnis 
einer neuen, im November stattgehabten Kommission jetzt 
auf einmal die Lizitations-Ausschreibung auf den 17. Sep¬ 
tember 1831 zum Bau eines neuen Schulhaufes. 
Das Stift übernahm den Bau des ebenerdigen Stock¬ 
werkes und begann am 12. Juni 1832 den Bau, der samt 
dem neuen Stalle und der Holzhütte am 30. Oktober 
vollendet war. Die Einbringung der Konkurrenzbeiträge ver¬ 
zögerte sich aber noch bis 1849, da einige Dominien ihren 
Teil, wie früher bemerkt, gar nicht und auch die Gemeinde 
von 152 fl. 30 kr. nur 150 fl. zahlen wollten. Mauer¬ 
ziegel kosteten damals per 100 Stück 1 fl., Ziegelschindel 
1 fl. 3 kr. Der Taglohn betrug für Maurer und Zimmer¬ 
mann 28 kr., für den Handlanger 18 kr. 
Die gesamten Baukosten waren auf 1661 st. 14 kr. 
veranschlagt, betrugen aber in Wirklichkeit 2086 st. 2 kr. 
und die nachträglichen Baukosten (Adaptierung der Lehrer¬ 
wohnung, ein neuer Stall u. s. w.) 650 st. 13 kr., welche 
ebenfalls vom Säfte gedeckt wurden. Noch vom Oktober 1848 
finden sich Akten über Verhandlungen des Jnnkreisamtes
	        
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