Volltext: Geschichte des k.k. akademischen Gymnasiums zu Linz

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6. Veränderungen in den höhern Studien - 
Abteilungen. 
Bevor wir zur Angabe der seit dem Jare 1848 erfolgten, 
speciel die hiesige Anstalt betrefenden äussern Umgestaltung 
übergehen, ist es notwendig , in Kürze die Veränderungen zu 
erwähnen, welche die mit dem Gymnasium so nahe verbun 
denen andern Studien - Abteilungen in diesem Zeiträume er 
fahren haben. — 
Bei der philosophischen Abteilung wie am Gymna 
sium ward 1804 die Lehrkanzel für die R e 1 ig i o n sl eh r c 
errichtet. Früher so lange in den Familien christlich-religiöser 
Sinn, sittlicher Ernst und gewissenhafte Rinderzucht herrschte, 
und das Beispiel der Aeltern, selbst die Atmosphäre des Öffent 
lichen Lebens erbauend und erhebend auf das Gemüt des 
Knaben wirkte, hatte die Schule eine leichtere Aufgabe; sie 
berichtigte die unklare Religionskenntniss, ergänzte die mangel 
hafte und suchte sie für die steigende Fassungskraft zu be 
gründen ; das war um so leichter, da der gesammte Unterricht 
vom religiösen Geiste durchweht und jede Gelegenheit in und 
ausser der Schule sorgfältig benüzt ward, die zarte Pflanze 
inniger Religiosität zu nähren und zu stärken. Ausser diesen 
gelegenheitlichen Anregungen mussten am sechsten Wochentage 
Hauptstücke des Katechismus in der Schule vorgelesen und 
durch fassliche Auseinandersezung klar gemacht werden. So 
blieb es bis zum Anfänge dieses Jahrhunderts. Damit in Zu 
kunft die studirenden Jünglinge in Religions-Kenntnissen und 
der daraus hervorgehenden Religiosität in dem Grade fort 
schreiten, in welchem sie durch den gelehrten Unterricht und 
sonstige Bildungsmittel an übrigen Kenntnissen zunehmen, 
ward für das Gymnasium Jakob Witzl stein er, für die 
philosophische Abteilung Johann Mayerhofer als eigene 
Religions-Lehrer ernannt. (21. Juli 1804.) Dem bischöflichen
	        
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