79 6. Veränderungen in den höhern Studien - Abteilungen. Bevor wir zur Angabe der seit dem Jare 1848 erfolgten, speciel die hiesige Anstalt betrefenden äussern Umgestaltung übergehen, ist es notwendig , in Kürze die Veränderungen zu erwähnen, welche die mit dem Gymnasium so nahe verbun denen andern Studien - Abteilungen in diesem Zeiträume er fahren haben. — Bei der philosophischen Abteilung wie am Gymna sium ward 1804 die Lehrkanzel für die R e 1 ig i o n sl eh r c errichtet. Früher so lange in den Familien christlich-religiöser Sinn, sittlicher Ernst und gewissenhafte Rinderzucht herrschte, und das Beispiel der Aeltern, selbst die Atmosphäre des Öffent lichen Lebens erbauend und erhebend auf das Gemüt des Knaben wirkte, hatte die Schule eine leichtere Aufgabe; sie berichtigte die unklare Religionskenntniss, ergänzte die mangel hafte und suchte sie für die steigende Fassungskraft zu be gründen ; das war um so leichter, da der gesammte Unterricht vom religiösen Geiste durchweht und jede Gelegenheit in und ausser der Schule sorgfältig benüzt ward, die zarte Pflanze inniger Religiosität zu nähren und zu stärken. Ausser diesen gelegenheitlichen Anregungen mussten am sechsten Wochentage Hauptstücke des Katechismus in der Schule vorgelesen und durch fassliche Auseinandersezung klar gemacht werden. So blieb es bis zum Anfänge dieses Jahrhunderts. Damit in Zu kunft die studirenden Jünglinge in Religions-Kenntnissen und der daraus hervorgehenden Religiosität in dem Grade fort schreiten, in welchem sie durch den gelehrten Unterricht und sonstige Bildungsmittel an übrigen Kenntnissen zunehmen, ward für das Gymnasium Jakob Witzl stein er, für die philosophische Abteilung Johann Mayerhofer als eigene Religions-Lehrer ernannt. (21. Juli 1804.) Dem bischöflichen