Volltext: Historische und topographische Darstellung von Korneuburg und Stockerau und ihren Umgebungen, oder das Decanat am Michaelsberge [9,2] ([9] = Abth. 2 ; Bd. 2 ; / 1829)

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pflichtig machte, so wohnten dieser Schenkung als Zeugen bey, 
Engelbert der Richter, Wichpor von Hezmannstorf, Herchin- 
bert und Wolfker von Gars, Sigloh und Ulrich, die Kämme 
rer des Herzogs Otto, und Sighard Burgmann von Holla- 
brun, Rudolph von Haselbach und Wichhard von Bier 
baum. Ob dieser Rudolph/ der im Jahre n5o schon lebte 
(Pilgram), hier' al's ein gemeiner, zu Haselbach wohnender 
Mann, oder als ein im Schlosse hausender Ritter angesehen 
werden soll, das läßt sich aus den Worten des Saalbuches 
nicht entscheiden. Letzteres könnte man vielleicht aus der Ge 
sellschaft der Mitzeugen schließen; besonders wenn Engelbert 
ein landesfürstlicher und nicht blosser Dorfrichter war. 
Im Dorfe selbst saßen mehrere ritterliche und vor 
nehme Familien, welche ihren Aufenthalt daselbst noch 
zu Anfang des fünfzehnten Jahrhunderts hatten, als: die 
F r u l l i n g e r, E b e n d o r f e r, Pamerstaller und 
Knappen. Aus der letztern Familie war Rudwein, vom 
Jahre i336 bis 1849 Propst zu Klosterneuburg, dessen Brüder 
B e r t h 0 l d und Johann waren, deren erster seinen Wohnsitz 
zu Riedenthak, letzterer als Ritter zu Zürch in der Schweiz 
aufschlug. 
Aus der Familie der Eben dorfer war Thomas, be 
kannt unter dem Nahmen Eben dorfer von Haselbach, 
dessen Lebensgeschichte bereits in dem dritten Theile unserer 
historischen und topographischen Darstellungen, Seite 99, 
Pfarre P e r ch t 0 l d s d 0 r f, erzählt wurde, und dessen 
Geburtshaus noch heutiges Tages gezeigt wird. 
Noch zu dieses berühmten Mannes Lebenszeit verlor Ha 
selbach immer mehr und mehr von seinem alten Glanze, 
denn die adeligen Familien verschwanden, und gemeine 
Bauern kamen zum Besitz ihrer rückgelaffenen Häuser und Fel 
der. Zu dieser Abnahme trugen die vielen Kriegsübel bey, 
die den Bewohnern dieser Gegend sowohl durch die H u s s i t e n, 
als durch die innerlichen Landesfehden gebracht wurden, 
und sie oft in die traurigste Lage versetzten, besonders als des 
Kaiser Friedrichs Bruder, der unruhige Herzog Albrecht VI. 
das Land durch seine Parteygänger verwüstete, und Niemand
	        
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