Volltext: Historische und topographische Darstellung von Korneuburg und Stockerau und ihren Umgebungen, oder das Decanat am Michaelsberge [9,2] ([9] = Abth. 2 ; Bd. 2 ; / 1829)

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wußte, wie lange er diesem oder jenem Herrn werde gehorchen 
müssen. 
Da die Hussiten zwey Mahl das nördliche Oesterreich znit 
Raub, Mord und Brand heimsuchten, wodurch, wie die 
Chronik des Stiftes Klosterneuburg sagt, alle, über der 
Donau gelegenen, nach Klosterneuburg gehörigen Dörfer 
geplündert und abgebrannt wurden, so entging Hasel 
bach gewiß diesem allgemeinen Schicksale nicht, und diese 
traurigen Vorfalle mögen die Veranlassung gewesen seyn, daß 
Herzog Albrecht V. den 3i klosterneuburgischen Holden die 
Robath ablösen ließ, welche sie mit Holzführen und Ackern 
zu seinem Hause und seiner Veste Kreutzenstein zu leisten hat-- 
ten. Jedes Lehen hatte für die ewige Erlassung 'dieser Schul 
digkeit dem Herzoge 5 Pf. Pfennige zu bezahlen. Die darüber 
gefertigte Urkunde wurde 1486 zu Tulln ausgestellt. Diese 
vielen traurigen Ereignisse, wodurch die Bewohner '.dieses 
Dorfes verarmten, und viele gezwungen wurden, einen 
Theil ihrer Besitzungen zu verpfänden, zu veräußern, oder 
wohl gar ihre Häuser zu verlassen, führten in der Folge noch 
manche Beirrungen in Hinsicht der Gränzen des Burgfriedens 
und der herrschaftlichen Gerechtsame herbey; daher mußte im 
Jahre 1646 eine neue G r änzb er i ch t i g u n g zwischen 
Niederhollabrun und Haselbach vorgenommen werden; dann 
wurde im Jahre 1662 mit den Herren von Zelking, als Be 
sitzern der Herrschaft Sierndorf, in Betreff des streitigen 
Knappenackers (Grund, Gehölz und Wiesen) ein Vertrag 
geschlossen, wodurch dem Stifte sein altes Recht über diese 
Gründe wieder zu Theil wurde. Späterhin im Jahre i63o 
löste das Stift von der Kirche Leizersdorf einige Joch Waldung 
in dem Haselbacher Walde ein, und begränzte seine Besitzun 
gen mit Marchsteinen, um künftigen Irrungen und Streitig 
keiten vorzubeugen. 
Beyden öftern t ü rk i sch e n E i n f ä l l e n im sechzehn 
ten Jahrhunderte wurde der Michaetsberg als ein Wach- 
punct bestimmt, und mehrmahlen mußte die Umgegend ihren 
Blick auf diesen Berg richten, wenn sich die Bewohner des 
flachen Landes vor diesen fürchtlichen Feinden mit ihrm
	        
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