Volltext: Aus der Franzosenzeit

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tungen, als wir in einheitlicher Aufstellung die sämtlichen 
bayerischen Truppen versammelt angetroffen. 
Das 3. Jäger-Bataillon verfolgte seine Straße über 
die im Stillstehen begriffenen Bayern hinaus und mußte 
in solcher Art in die seiner Waffengattung ganz ange- 
mefsene Rolle der Vorhut sich versetzt sehen — Schwarzen- 
berg-Uhlanen, unsere wackeren Brigade-Kameraden, waren 
mit uns. 
Nun zeigte sich wirklich der Feind. Das erste Ein- 
greifen unserer Brigade war die Wegnahme von einigen 
noch im Auffahren begriffenen feindlichen Kanonen durch 
einen Trupp Uhlanen. Wir Jäger bewerkstelligten die 
Tirailleur^)-Kette auf dazu fehr günstigem Boden. 
Meine innere Verfassung war diesesmal eine ganz 
eigene, wie man sie nicht alle Tage hat — eine so gleich¬ 
mütige, daß ich noch ganz gemächlich an den letzten Resten 
emer Hühnerkeule zehrte und nagte, als schon unsere 
Kolonne in die schlagfertige Aufstellung sich zu entwickeln 
begann. 
Das Feuer wurde nun unsererseits eröffnet und 
krachte schon entlang der ganzen Jägerlinie. Ein trockener 
(graben, sehr günstig längst unserer Kette gelegen, konnte 
als eine sehr vorteilhafte Brustwehr dienen; diesen mußten 
wir gewinnen; bemächtigten uns dessen auch bald und 
kauerten uns hinein, aus demselben, am Bauche liegend, 
selbst mehr gedeckt, ein tüchtiges Feuer zu unterhalten. 
Der Feind stand, eben auch in Tirailleurs aufgelöst mit 
je in den Zwischenräumen eingeteilten Jägern zu Pferde, 
in einer von uns abstehenden Kernschußweite. 
Eine breite Heerstraße mit hochstämmigen Allee- 
bäumen, welche durch das vor unseren Blicken gelegene 
Dorf Chaumenil führte, eine von den Feinden befetzte 
Ortschaft, durchschnitt senkrecht unsere Aufstellung; der 
>) Plänkler.
	        
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