Volltext: Aus der Franzosenzeit

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linke Flügel unserer Kompagnie lehnte sich an diese Heer- 
straße. Hinter unserem Rücken waren zwei bis drei Häuser 
in vereinzelten Abständen gruppiert. 
Schon eine ziemlich anhaltende Zeit benutzten wir 
mit lebhast fortgesetztem Feuer, stilliegend, den günstig 
gelegenen Graben, als des Trompeters Signal gebot, 
vorzurücken. Kaum aber hatten wir unser Grabenversteck 
verlassen, um vorzuschreiten, als der Feind Verstärkungen 
erhielt. 
Diese Vermehrung seiner Streitkräfte, und wie er 
zugleich auch wahrgenommen haben mochte, daß uns eine 
Verstärkung noch immer nicht unterstützend nachkomme, 
machte ihn verwegen: auf einmal stürzt er im verdoppelten 
Schritte mit einem (den Franzosen überhaupt eigentüm- 
lichen) Feldgeschrei vor. „Avance!"^) brüllte er uns ent- 
gegen, „Avance!" 
Dieser ebenso rasch als verwegen ausgeführte Hand- 
streich oes Feindes hatte die auch im Leben sich oft 
wiederholende mißliche Folge augenblicklicher Bestürzung. 
Wir wichen also zurück, doch nur in schönster Ordnung, 
wie man das Zurückweichen mit Beibehaltung der Stel- 
lung auf dem Exerzierplatze zu üben pflegt, aber wenn 
einer war, der mit dem Zurückweichen der Unfern vom 
ersten Augenblicke an sich nicht einverstanden fühlte, so 
war ich. es. — — — 
Während ich so bei mir selbst über das Unstatthafte 
unseres Zurückweichens mit Achselzucken und Jucken in 
den Gliedern und über das Vorwärtsgehen nachdachte, 
den verlorenen schönen Graben bedauerte, um den guten 
Halt in der Häusergruppe seufzte und fo der zurückweichen- 
den Bewegung unwilligen trägen Schrittes folgte, sprengte 
der Feldmarsch alleutnant H a r d e g g entlang unserer Kette 
einher, räsonierend, zu was das Zurückweichen sei. 
i) „Vorwärts!"
	        
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