Volltext: Die Kriegführung im Sommer und Herbst 1917. Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis November 1918. (13. 1942)

Die Räumung Rumäniens. 
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oder den von Deutschland besetzten russischen Gebieten durchzubrechen, das 
deutsche Zivilperson«! und die Frauen dabei mitzunehmen. Bevor aber 
diese Bewegung in Gang kam, stellte Rumänien unter dem Druck der 
Entente am 10. November die unmögliche Forderung, das Land innerhalb 
von 24 Stunden zu räumen oder die Waffen zu strecken. Eine Antwort er¬ 
folgte nicht. Generalfeldmarschall von Mackensen verlegte den bisher für 
den 12. November angesetzten Abmarsch aus den 10. und meldete der 
Obersten Heeresleitung: „Oberkommando Mackensen geht heute nacht 
von Donau- und Sereth-Front aus Gebirge zurück, wird über Kronstadt— 
Hermannstadt Richtung Klausenburg durchbrechen". Der Generalfeld¬ 
marschall begab sich nach Hermannstadt. Der Kriegszustand mit Ru¬ 
mänien trat wieder in Kraft. Mit Bahn und Fußmarsch erreichten die 
Tmppen unter vielen Beschwerden die deutsche Grenze. Generalfeld¬ 
marschall von Mackensen selbst, der bis zum Abtransport seiner letzten 
Tmppen geblieben war, wurde in Ungarn aus Verlangen der Franzosen 
festgehalten und später von diesen als Kriegsgefangener nach Saloniki ge¬ 
bracht. Von dort kehrte er erst im Dezember 1919 nach Deutschland zurück. 
Für das weitere Verhalten in der Ukraine hatte die Oberste Heeres¬ 
leitung am 5. November die Richtlinie ausgegeben: „Der Ukraine soll 
deutsche Hilfe, solange als möglich belassen werden, um das befreundete 
Land nicht wieder der Anarchie preiszugeben. Hierin begegnen sich die 
Interessen Deutschlands, der Ukraine und des Don. Die angeknüpften 
guten Beziehungen zwischen diesen Ländern werden auch nach Friedens¬ 
schluß für alle Beteiligten immer von Nutzen bleiben". 
Am 11.November erfuhr dann der Oberbefehlshaber Ost die u.9u>»«mb«. 
angenommenen Waffenstillstandsbedingungen, durch die die Frie¬ 
densverträge von Brest-Litowsk und Bukarest aufgehoben wurden. Er 
ordnete daraufhin die Räumung der Ukraine in sechs Etappen an, die der 
übrigen Ostgebiete sollte dem angepaßt werden. Die Durchführung wurde 
aber durch Kohlenmangel und das nun wieder voll aufflammende bolsche¬ 
wistische Bandenwesen ernstlich bedroht. Sie gelang nur unter großen 
Schwierigkeiten in der Hauptsache über Warschaus. 
Betrachtungen. 
Als am 21. März das deutsche Westheer zur Offensive antrat, standen 
im Osten, einschließlich Rumänien, und am Balkan — abgesehen von den 
bereits zum Abtransport bestimmten Truppen — 40 Divisionen und 3 Ka- 
vallerie-Divisionen, Anfang November waren es nach weiteren Abgaben 
l) Näheres enthält Bd. I der „Darstellungen aus den Nachkriegskampfen deutscher 
Tmppen und der Freikorps": „Die Rückführung des Ostheeres".
	        
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