Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

Kämpfe in der Hermann- und Gudrun-Stellung. 
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feindlicher Angriffe erwehren können. Am 19. gelang es dem Gegner, 
den Serre-Brückenkopf an der Bahn Hirson—Laon einzudrücken und bei 
Vouziers einen weiteren Teil der Brunhild-Stellung in seine Gewalt zu 
bringen; Gegenstöße konnten ihn nicht wieder vertreiben. 
Die 5. Armee der Heeresgruppe Gallwitz wehrte vor allem 
westlich der Maas neue amerikanische Angriffe bei nur geringem Ge¬ 
ländeverlust ab. 
Angesichts des Drängens der Heeresgruppen nach rückwärts mußte 
der Obersten Heeresleitung die ihr vom Reichskanzler mitgeteilte 
Auffassung eines feindlichen Diplomaten^) über die politische Lage will- 
kommen sein, in der „erneut die Bedeutung des Haltens unserer derzeitigen 
Stellungen für den Ausgang der im Gange befindlichen Verhandlungen" 
betont wurde. Der Generalfeldmarschall teilte sie am 18. Oktober den 
Heeresgruppen und Armeen mit und fügte hinzu: Es sei „Sache der 
Armeen, ihre Fronten zu halten ... Unsere Einheitsfront im Innern kann 
jetzt als gesichert angesehen werden. Die Auslassungen der Presse aller 
Parteien, mit Ausnahme der Anabhängigen Sozialdemokraten und Polen, 
beweisen es. Das Kriegsministerium hat die Zuführung weiteren Ersatzes 
unter Heranziehung aller irgend entbehrlichen Kräfte der Heimat zugesagt. 
Ich bitte, mit aller Strenge dafür zu sorgen, daß alle frontverwendungs- 
fähigen Mannschaften aus den Etappen und Wirtschaftsformationen der 
fechtenden Truppe zugeführt werden". 
Diese Weisung wurde am 19. durch eine zweite (von General Luden- ls.o»t«b«r. 
dorff unterschriebene) ergänzt, die sich über die Grundsätze der nächsten 
Operationen aussprach: „Wie lange sich die Klärung über das Ergebnis 
unserer Friedensschritte hinziehen wird, ist unsicher. Der Stellungsbau ist 
daher mit Nachdruck unter dem Gesichtspunkt zu betreiben, daß der Krieg 
fortgesetzt wird". Schars wurde gefordert, daß die Hermann/Gudrun- 
Stellung gehalten werde, „solange dies irgend angängig ist"; es dürfe nur 
ausnahmsweise und örtlich ausgewichen werden. „Bei Fortdauer der 
starken feindlichen Angriffe kann es sich aber ergeben, daß die Hermann/ 
Gudrun-Stellung nicht Dauerstellung bleiben kann. Es muß daher für 
den Stellungsbau damit gerechnet werden, daß wir schon in wenigen 
Wochen zum Zurückgehen gezwungen sind... Ob seinerzeit in einem 
Sprung oder möglichst langsam zurückgegangen werden wird, hängt von 
der Lage ab. Zeitgewinn zum Ausbau der Antwerpen/Maas-Stellung ist 
jedenfalls erforderlich". In und hinter dieser Stellung sollte von jetzt ab 
die Masse der Arbeitskräfte eingesetzt werden. Es komme darauf an, 
,,schnell verteidigungsfähige Liyien und Anklammerungspunkte mit Hinder- 
J) S. 668.
	        
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