Volltext: Die Pasubio-Kämpfe 1916 - 1918

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An Kampfmittel waren vorhanden: 10 Maschinengewehre, 2 Mus¬ 
keten, 1 Infanteriegeschütz, 2—9 cm, 2—12 cm und 2—22 cm Minen¬ 
werfer, 3—40 cm und 2—30 cm Scheinwerfer und ein Flammenwerfer. 
Nach einer ruhig verlaufenen Nacht begann am 9. Oktober um 
6.30 Uhr früh auf die Stellungen der Sektionen 3 bis 6 und insbesondere 
auf die höhergelegenen Sektionen 3 und 6 ein derart vehementes Artil¬ 
lerie- und Minenwerferfeuer, daß um 7.45 Uhr der ganze Stellungsteil in 
eine dichte Rauchwolke der explodierenden Minen und Artilleriegeschosse 
gehüllt war. Auch der rückwärts liegende Roiterücken stand bereits um 
diese Zeit unter dem Feuer leichter und schwerer Geschütze. 
Die Beschießung wurde bald als Vorbereitungsfeuer erkannt. Der 
Regimentskommandant Obst. Fischer von See ordnete telefonisch die 
Bereithaltung der Regimentspionierabteilung (Kmdt. Oblt. Wanke) und 
der Pionierkompagnie 1/10 (Oblt. Sinkiewic) als taktische Reserve an, 
welche beide ihren Standort hinter der Sektion 2 beim Pionierlager süd¬ 
westlich Mga. Zocchi hatten und bisher nur zum Stellungsbau verwendet 
worden waren. 
Auch das 58. Gebirgsbrigadekommando stellte von der Brigade¬ 
reserve, II/3. TJR. (Hptm, Pfrogner), ein Halbbataillon (7. und 8. Komp.) 
als Regimentsreserve zur Verfügung. Die MGA. II dieses Bataillons 
war bereits in der Stellung eingesetzt. 
Um 9 Uhr vormittags war jede Verbindung vom Regimentskom¬ 
mando zu den Sektionen unterbrochen, der Telefondraht durchschossen, 
die Sicht durch Rauchschwaden gehindert. Meldemänner konnten nur 
in den seltensten Fällen durch die Feuerwand hindurchkommen und 
benötigten Stunden, um an ihr Ziel zu gelangen. 
Das Gelände der Sektionen 5 und 6 war wohl von einem Beobach¬ 
tungsoffizier des Regimentes, der auf der Pasubioplatte seinen Standort 
hatte, zu überblicken, die Vorgänge aber vor den übrigen Sektionen konn¬ 
ten nicht beobachtet werden. Über sie blieb daher das Regiments¬ 
kommando bis in die späten Nachmittagsstunden in Unkenntnis. 
Die erste Bewegung beim Gegner wurde vom Beobachter nach 
9 Uhr vormittags vor den Sektionen 5 und 6 bemerkt und Sperrfeuer 
dorthin gelenkt. 
Als eine Stunde später das Feuer auf der ganzen Frontlinie des 
Pasubio eine Zeitlang aussetzte und beim Regimentsbeobachtungsstand 
Infanteriefeuer aus der Richtung der Stellungen hörbat wurde, forderte 
Obst. Fischer von See im Glauben, daß nun der italienische Angriff be¬ 
ginne, Sperrfeuer an und befahl der Regimentsreserve (halbes 11/3. TJR.), 
sich bereitzuhalten, über Befehl mit der 8. Kompagnie zur Verstärkung 
der Besatzung in die Cosmagonmulde abzumarschieren, mit der 7. Kom¬ 
pagnie den Roiterücken als Rückhaltstellung zu besetzen. 
Der Infanterieangriff begann jedoch nicht, dagegen wurde das Vor- 
bereitungsfeuer mit erhöhter Heftigkeit fortgesetzt. Erst um 16 Uhr konnte
	        
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