— 85 — An Kampfmittel waren vorhanden: 10 Maschinengewehre, 2 Mus¬ keten, 1 Infanteriegeschütz, 2—9 cm, 2—12 cm und 2—22 cm Minen¬ werfer, 3—40 cm und 2—30 cm Scheinwerfer und ein Flammenwerfer. Nach einer ruhig verlaufenen Nacht begann am 9. Oktober um 6.30 Uhr früh auf die Stellungen der Sektionen 3 bis 6 und insbesondere auf die höhergelegenen Sektionen 3 und 6 ein derart vehementes Artil¬ lerie- und Minenwerferfeuer, daß um 7.45 Uhr der ganze Stellungsteil in eine dichte Rauchwolke der explodierenden Minen und Artilleriegeschosse gehüllt war. Auch der rückwärts liegende Roiterücken stand bereits um diese Zeit unter dem Feuer leichter und schwerer Geschütze. Die Beschießung wurde bald als Vorbereitungsfeuer erkannt. Der Regimentskommandant Obst. Fischer von See ordnete telefonisch die Bereithaltung der Regimentspionierabteilung (Kmdt. Oblt. Wanke) und der Pionierkompagnie 1/10 (Oblt. Sinkiewic) als taktische Reserve an, welche beide ihren Standort hinter der Sektion 2 beim Pionierlager süd¬ westlich Mga. Zocchi hatten und bisher nur zum Stellungsbau verwendet worden waren. Auch das 58. Gebirgsbrigadekommando stellte von der Brigade¬ reserve, II/3. TJR. (Hptm, Pfrogner), ein Halbbataillon (7. und 8. Komp.) als Regimentsreserve zur Verfügung. Die MGA. II dieses Bataillons war bereits in der Stellung eingesetzt. Um 9 Uhr vormittags war jede Verbindung vom Regimentskom¬ mando zu den Sektionen unterbrochen, der Telefondraht durchschossen, die Sicht durch Rauchschwaden gehindert. Meldemänner konnten nur in den seltensten Fällen durch die Feuerwand hindurchkommen und benötigten Stunden, um an ihr Ziel zu gelangen. Das Gelände der Sektionen 5 und 6 war wohl von einem Beobach¬ tungsoffizier des Regimentes, der auf der Pasubioplatte seinen Standort hatte, zu überblicken, die Vorgänge aber vor den übrigen Sektionen konn¬ ten nicht beobachtet werden. Über sie blieb daher das Regiments¬ kommando bis in die späten Nachmittagsstunden in Unkenntnis. Die erste Bewegung beim Gegner wurde vom Beobachter nach 9 Uhr vormittags vor den Sektionen 5 und 6 bemerkt und Sperrfeuer dorthin gelenkt. Als eine Stunde später das Feuer auf der ganzen Frontlinie des Pasubio eine Zeitlang aussetzte und beim Regimentsbeobachtungsstand Infanteriefeuer aus der Richtung der Stellungen hörbat wurde, forderte Obst. Fischer von See im Glauben, daß nun der italienische Angriff be¬ ginne, Sperrfeuer an und befahl der Regimentsreserve (halbes 11/3. TJR.), sich bereitzuhalten, über Befehl mit der 8. Kompagnie zur Verstärkung der Besatzung in die Cosmagonmulde abzumarschieren, mit der 7. Kom¬ pagnie den Roiterücken als Rückhaltstellung zu besetzen. Der Infanterieangriff begann jedoch nicht, dagegen wurde das Vor- bereitungsfeuer mit erhöhter Heftigkeit fortgesetzt. Erst um 16 Uhr konnte