Volltext: Der Inn-Salzachgau 46. Heft 1938 (46. Heft / 1938)

Die ehemal. Listercienserabtei Rattenhaslach 
bis zum Ausgang öes Mittelalters. 
von Dr. phil. Lögar krausen, München. 
(Schluß.) 
Vesonöere Wirtschaftszweige. 
1. Walö- unÜ Mesenwirtschast. 
Zu den wertvollsten Besitzungen des Stifts Raitenhaslach ge 
hörten stets seine umfangreichen Wälder * 2 * 4 . Freilich zu Klosters 
Zeiten war man sich über deren Ausdehnung eigentlich nie recht 
klar geworden, denn Vermessungen nahm man ja damals noch 
nicht vor. Daher sind wir auch bei dieser Abtei auf Rückschlüsse 
angewiesen, wenn wir die Größe ihres Waldbesitzes im Mittel 
alter feststellen wollen. In den Tagen der Klosteraufhebung be 
trug dieser an die 736 Tagwerks Da wir nun wissen, daß. in 
der Zeit von 1500—1800 das Stift keine wesentlichen Verän 
derungen in seinem Waldbesih mehr vornahm, — wenn wir von 
den Veräußerungen seiner Besitzungen im Pinzgau gegen Ende 
des 16. Jahrhunderts absehen, —- dürfen wir diesen für die 
Mitte des 15. Jahrhunderts auf über 1000 Tagwerk schätzen, 
wobei die in den Jahren 1454 3 und 1597 4 verkauften Klo 
sterwaldungen zu Hallein und im Pinzgau mitgezählt sind. 
Mit dem Waldreichtum der am Alpenrand gelegenen Klöster 
konnte sich damit allerdings Raitenhaslach nicht messen 5 . 
Was nun die Lage der zum Stift Raitenhaslach gehörigen 
Wälder betrifft, so läßt sich diese — einigermaßen wenigstens 
— aus den Einträgen in die verschiedenen Grundzinsbücher des 
Klosters entnehmen. Freilich der eigentliche Klosterwald, das Ma 
rienberger Holz, das wohl zu den Dotationsgütern des Stifts 
gehörte, findet sich nicht darunter, wohl deshalb, weil es wegen 
seiner nahen Lage zum Kloster von dort aus bewirtschaftet wurde, 
während die übrigen Gehölze von grundbaren Bauern versehen 
wurden. Diese waren im Mittelalter vielfach die Förster in den 
altbayerischen Landen, deren Aufgabe in der Aufsicht über die 
H Dieser ganze Abschnitt erschien bereits in d. Forstl. Wochenschr. 
Silva 24 (1936), 141 ff. 
2 ) H. Tremel, a. a. 0.66. 
8 ) HStAM. Kl. Urk. Fase. 62. 
4 ) Cmg. 1517, 296. 
5 ) H. Tremel, a. a. O. 116; I. Köhler, Geschichte des Waldes in 
Altbayern, Münchner hist. Abhandl., Heft 7, Reihe I (1934), 128.
	        
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