Die ehemal. Listercienserabtei Rattenhaslach bis zum Ausgang öes Mittelalters. von Dr. phil. Lögar krausen, München. (Schluß.) Vesonöere Wirtschaftszweige. 1. Walö- unÜ Mesenwirtschast. Zu den wertvollsten Besitzungen des Stifts Raitenhaslach ge hörten stets seine umfangreichen Wälder * 2 * 4 . Freilich zu Klosters Zeiten war man sich über deren Ausdehnung eigentlich nie recht klar geworden, denn Vermessungen nahm man ja damals noch nicht vor. Daher sind wir auch bei dieser Abtei auf Rückschlüsse angewiesen, wenn wir die Größe ihres Waldbesitzes im Mittel alter feststellen wollen. In den Tagen der Klosteraufhebung be trug dieser an die 736 Tagwerks Da wir nun wissen, daß. in der Zeit von 1500—1800 das Stift keine wesentlichen Verän derungen in seinem Waldbesih mehr vornahm, — wenn wir von den Veräußerungen seiner Besitzungen im Pinzgau gegen Ende des 16. Jahrhunderts absehen, —- dürfen wir diesen für die Mitte des 15. Jahrhunderts auf über 1000 Tagwerk schätzen, wobei die in den Jahren 1454 3 und 1597 4 verkauften Klo sterwaldungen zu Hallein und im Pinzgau mitgezählt sind. Mit dem Waldreichtum der am Alpenrand gelegenen Klöster konnte sich damit allerdings Raitenhaslach nicht messen 5 . Was nun die Lage der zum Stift Raitenhaslach gehörigen Wälder betrifft, so läßt sich diese — einigermaßen wenigstens — aus den Einträgen in die verschiedenen Grundzinsbücher des Klosters entnehmen. Freilich der eigentliche Klosterwald, das Ma rienberger Holz, das wohl zu den Dotationsgütern des Stifts gehörte, findet sich nicht darunter, wohl deshalb, weil es wegen seiner nahen Lage zum Kloster von dort aus bewirtschaftet wurde, während die übrigen Gehölze von grundbaren Bauern versehen wurden. Diese waren im Mittelalter vielfach die Förster in den altbayerischen Landen, deren Aufgabe in der Aufsicht über die H Dieser ganze Abschnitt erschien bereits in d. Forstl. Wochenschr. Silva 24 (1936), 141 ff. 2 ) H. Tremel, a. a. 0.66. 8 ) HStAM. Kl. Urk. Fase. 62. 4 ) Cmg. 1517, 296. 5 ) H. Tremel, a. a. O. 116; I. Köhler, Geschichte des Waldes in Altbayern, Münchner hist. Abhandl., Heft 7, Reihe I (1934), 128.