Volltext: Der Inn-Salzachgau 37. Heft 1935 (37. Heft / 1935)

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trozinien der Diözesanheiligen: St. Willibald, Walburg, Wunibald 
und Sola. Dann weiß Puchner auch Wichtiges zu berichten über 
die Verbreitung dieser Patrozinien in den benachbarten Diözesen 
und über das Eindringen fremder Diözesanpatrone im Eichstätter 
Bistumssprengel. 3. Als aufschlußreich erweisen sich auch die unter 
den grundherrlichen Eigenkirchenpatrozinien herausgehobenen Bei 
spiele St. Vitus, St. Ottilia und Lucia. 4. Bei den klösterlichen 
Eigenkirchen scheint Puchner S. 57 f. eigentliche auf klösterlichen 
Besitz gehende „Pertinenzpatrozinien" und auf anderen Gründen 
beruhende „Ausstrahlungspatrozinien" unterscheiden zu wollen. Da 
die Diözese Eichstätt an großen und bedeutungsvollen Stiftern und 
Klöstern verhältnismäßig arm ist, spielen gerade die Patrozinien 
diözesansremder Klöster eine erhebliche, auch gut gewürdigte Rolle. 
Wie mit der eben angedeuteten Unterscheidung so zeigt sich 
Puchner auch in manch anderen Punkten als selbständiger Kopf 
mit eigenen Gedanken. Er weiß aber auch streng quellenmäßig zu 
arbeiten und die Gesichtspunkte des älteren Schrifttums mit Geschick 
zu verwerten. So anerkennt man gern, daß dieses schmale Heft 
methodisch und in den Ergebnissen eine wirkliche Bereicherung der 
Patrozinienforschung bedeutet. Es wäre zu wünschen, daß Vers, 
diesem Forschungsgebiet auch weiterhin seine Kraft zuwendet. 
München vr. E. Wohlhaupter. 
Sagerische Klöster als Grunöherren im Etschlanö/1. Kloster Stein 
gaden als Grundherr im Etschland (Urkunden und Regesten); mit 
Unterstützung des Institutes zur Erforschung des deutschen Volks 
tums im Süden und Südosten bei der Universität München bearbeitet 
von Alois Auer. München 1934, Verlag für Hochschulkunde. 
108 Seiten. 
Das weitgespannte Unternehmen des Bearbeiters, die bayerischen 
Klöster als Grundherren in Südtirol auf Grund ernsthafter Quellen 
forschungen herauszustellen, muß wärmstens begrüßt werden: Zunächst 
bietet sich damit der wissenschaftlichen Forschung ein bisher fast 
ungekannter und dabei überraschend reicher Stoff dar, Wirtschafts 
geschichtler und Heimatforscher können damit wirklich etwas anfangen. 
Vor allem aber wird mit dieser Veröffentlichungsreihe Volkstums 
arbeit im besten Sinn geleistet; gerade heute, wo der völkische Be 
stand des Deutschtums in Südtirol besonders bedroht ist, ist die 
Aufzeigung uralter und inniger Wechselbeziehungen zwischen dem 
altbayerischen Kulturkreis und dem als deutschen Vorposten ins 
welsche Land vorgerückten Etschland wichtiger als je. 
Der vorliegende erste Band der Veröffentlichungsreihe behandelt 
die etschländischen Quellen des Klosters Steingaden. Die älteren 
Stellen werden in der Regel wörtlich, spätere in sehr ausführlichen 
Regesten wiedergegeben. Die Regesten sind äußerst sorgfältig bear 
beitet; besonders hervorheben möchte ich auch die übersichtlichen 
Orts- und Personenverzeichnisse. Nach dieser ersten Probe sieht man 
mit freudiger Erwartung den folgenden Erscheinungen entgegen, von 
denen die nächste die Besitzungen des Klosters Tegernsee behandeln 
soll. Wenn es gelingen sollte, den ganzen Plan auszuführen, dann 
wird ein Werk geschaffen sein, auf das der Bearbeiter mit stolzer 
Befriedigung blicken darf. Qr. I. K. St.
	        
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