Volltext: Die Dienstpflicht der Frau [17]

und Heime, sowie Krippen für jene Kinder ins Leben gerufen, 
deren Mütter jetzt gezwungen find, einem auherhäuslichen 
Berufe nachzugehen. 
Der „Verein für Kindervolksküchen" ließ feit dem 14. Sep¬ 
tember v. g.*) in zahlreichen Küchen täglich von 9 bis 10 Uhr 
vormittags durch die Mitarbeiterinnen des „Nationalen Frauen¬ 
dienstes" Milch an Familien mit kleinen und schwachen Kindern 
verteilen. — Volksküchen, Bürgerspeisehallen, „Mittelstands¬ 
tische" für die Angehörigen der freien Berufe, Brot-, Milch-, 
Speisemarken, Lebensmittelscheine sorgen für eine ausreichende 
Ernährung der verschiedenen durch den Krieg betroffenen 
Stände und Gesellschaftsschichten. 
Ein weiteres sehr dringendes Arbeitsgebiet bot dem 
„Nationalen Frauendienst" die Wöchnerinnenfürsorge. Diese 
ruht im Deutschen Reiche, wo es keine Landesgebäranstalten 
gibt und nur die Universitäts-Frauenkliniken Wöchnerinnen 
aufnehmen, zum größten Teil in privaten Händen. Die große 
Zahl Frauen, die — nicht wie sonst — in der eigenen Wohnung 
niederkommen können, machte ein energisches Eingreifen auf 
diesem Gebiete zur dringenden Notwendigkeit. Es wurde ein 
Kriegswöchnerinnenheim eingerichtet, ebenso ein Kriegs¬ 
mädchenheim für gefährdete, ferner ein Obdach und eine 
Beratungsstelle für obdachlose Mädchen. 
Auf dem Gebiete der Arbeitsbeschaffung hat der „Nationale 
Frauendienst" eine zielbewußte Hilfe organisiert. Es wurde 
eine große Bekleidungsniederlage errichtet, in welcher gebrauchte 
Kleidungsstücke durch bezahlte Näherinnen wieder gebrauchs¬ 
fähig gemacht und an die Ausgabestellen der Hilfskommissionen 
weitergegeben werden. Die Verwaltung dieser Niederlage 
wird von kaufmännisch und gewerblich geschulten Angestellten 
geleitet. Die Ausgabe erfolgt auf Grund von Erhebungen über 
die Würdigkeit der Bittsteller. Auch Strickstuben wurden er¬ 
richtet, in denen Arbeitslose, die vom städtischen Arbeits¬ 
amt empfohlen sind, Beschäftigung finden. Die drei Berliner 
Strickstuben beschäftigten im Vorjahre im ganzen 1600 Arbei- 
*) Laut Bericht des „Kriegsjahrbuches des Bundes deutscher Frauen¬ 
vereine 1915“, B. G. Teubner, Leipzig und Berlin. 
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