Volltext: Die Operationen des Jahres 1916 : bis zum Wechsel in der Obersten Heeresleitung (10. 1936)

Die Konferenz in Chantilly. 
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„II. Nebenkriegsschauplätze. Die Konferenzteilnehmer 
erkennen in voller Einmütigkeit an, daß man auf den Nebenkriegsschau- 
Plätzen nur das unbedingt erforderliche Mindestmaß von Kräften zu belassen 
hat, und daß die im Orient befindlichen Truppen in ihrer Gesamtheit für 
ihre Aufgaben stark genug zu sein scheinen. 1. Saloniki. Die Mit- 
glieder der Konferenz, mit Ausnahme der Vertreter des britischen Heeres, 
sind der Meinung, daß das sranzösisch-englische Expeditionskorps in der 
Gegend von Saloniki erhalten werden muß". Die Verteidigungsanlagen 
Salonikis sollten mit äußerster Beschleunigung in Angriff genommen 
werden. — „2. Bezüglich der Halbinsel Gallipoli sind sich die Kon- 
serenzteilnehmer in der Forderung sofortiger und völliger Räumung einig. 
— Z. Hingegen ist die Konferenz bezüglich der Verteidigung Ägyp- 
tens, dessen Bedeutung für den Fortgang des Krieges nicht bestritten 
werden kann, einstimmig der Ansicht, daß diese Verteidigung unter allen 
Umständen, aber mit dem Mindestmaß an Kräften gesichert sein muß". 
Im letzten Drittel des Januar 1916 stellte sich heraus, daß Ruß- Ia««ar wie*, 
land statt im März wahrscheinlich erst im Juni oder Juli angriffsbereit 
sein würde*). Da sich andererseits voraussehen ließ, daß vom Juli ab die 
Kräfte der Verbündeten infolge der vorangehenden Teilunternehmungen 
von ihrem Höchststand wieder langsam herabsinken würden, ergab sich die 
Notwendigkeit, die Entscheidungsschläge vor August zu beginnen. 
Am 28. Januar legte das französische Oberkommando 
seine Anschauungen in einer für den Obersten Rat der Landesverteidigung 
bestimmten Denkschrift nieder. Danach sollte das russische Heer vom linken 
Flügel her nach Galizien eindringen. Hierdurch hoffte man Rumänien zum 
Anschluß zu veranlassen. Italien hatte — unbeschadet des späteren 
Hauptangriffs — mit ununterbrochenen Stößen zu beginnen, sobald das 
Wetter es gestatte. Aus dem Balkan war in Verbindung mit den 
Serben der Gegner in Schach zu halten und der Beitritt Griechenlands 
anzustreben. Auf dem westlichen Kriegsschauplatz, wo die 
Hauptentscheidung fallen sollte, rechnete der französische' Generalstab mit 
167 Divisionen (105 französischen, 6 belgischen, 56 englischen) gegen 116 
deutsche, die vom Balkan und von der russischen Front her auf 125 bis 
126 vermehrt werden könnten, von denen aber die Hälfte nur drei Insan- 
terie-Regimenter zählte. Mitte Mai sollten die Munitionsbestände der 
Verbündeten auf 21,5 Millionen Feld- und 6,7 Millionen schwere Gra° 
naten gebracht sein. Es wurde der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß die 
>) S. 428.
	        
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