Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [2]. Die Ereignisse im Westen im Frühjahr und Sommer, im Osten vom Frühjahr bis zum Jahresschluß (8. 1932)

Die erste Isonzo-Schlacht. 
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14 Schwadronen und 75 Batterien entgegenstellen. Die Geländeverstärkungen 
im Hochgebirge und namentlich im Karst stießen aus größte Schwierigkeiten. 
Durchlaufende Gräben und Unterstände waren in dem nackten Felsboden 
nirgends herzustellen. Die aus Steingeröll aufgeschichteten Brustwehren 
gaben keine ausreichende Deckung, erhöhten vielmehr die Splitterwirkung 
der Geschosse. Das meist sehr beschränkte Schußfeld der Infanterie er¬ 
leichterte dem Angreifer gedeckte Annäherung. Trotz dieser Schwierigkeiten 
sahen die Verteidiger, deren Selbstgefühl durch die bisher siegreich bestan¬ 
denen Abwehrkämpfe sehr gehoben war, den kommenden Großkämpfen mit 
Zuversicht entgegen. 
Erst am 21.Juni, also vier Wochen nach Eröffnung der Feindselig¬ 
keiten, gab die italienische Heeresleitung den Befehl zum Haupt- 
angriff am Isonzo, der am Morgen des 23. Juni beginnen und 
dessen Druck sich vor allem gegen den Brückenkopf von Görz richten sollte1). 
Sieben Tage hindurch lag schweres Artilleriefeuer auf den ö.-u. Stel¬ 
lungen, regellos über die ganze Verteidigungszone verstreut. Die Wirkung 
war deshalb gering. Am 30. Juni setzten italienische Infanterieangriffe ein. 
Sie erreichten am 5. Juli die größte Heftigkeit; der Schwerpunkt des Kamp¬ 
fes lag jetzt am Karst-Plateau. Aber alle Anstrengungen des Gegners 
waren vergeblich; in der Nacht zum 8. Juli trat völlige Ruhe ein. Am 
Schluß der zweiwöchigen Schlacht fochten acht ö.-u. Divisionen mit 
92 Bataillonen, 300 Feld- und 56 schweren Geschützen gegen 18 italienische 
Divisionen mit 225 Bataillonen und etwa 700 Geschützen, insgesamt 
115 000 Kämpfer gegen 250 000. 
Die Italiener verloren 15 000 Mann2). Gegenüber diesen Verlusten 
war der Gewinn der Schlacht gering; nur bei Sagrado wurde der Rand 
der Hochfläche erstiegen und südöstlich davon der Fuß des Karst-Randes er¬ 
reicht. Die österreichisch-ungarischen Verluste betrugen 10 000 Mann. 
Auf Grund der Erfahrungen dieser ersten Isonzoschlacht ordnete 
General C a d o r n a die artilleristische Verstärkung der 3. Armee an und 
gab am 15. Juli einen neuen Angriffsbefehl. 
Am 18. Juli begann die zweite Isonzoschlacht mit einer 
starken Beschießung des Karst-Plateaus. Am gleichen Tage setzten die 
Infanterieangriffe ein. Erbittert wurde in den nächsten Tagen gerungen. 
Angriffe wechselten mit Gegenangriffen der Verteidiger; Stellungsteile 
Italienisches Generalstabswerk, II. Band, Anlage 75. 
2) Fast sechs Prozent der Gesamtstärke. — Italienisches Generalstabswerk, 
II. Band, S. 225. — Nach dort angeführter Berechnung betrugen die ö.-u. Verluste 
neun Prozent der Gesamtstärke.
	        
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