Die Vug-Armee bricht den Widerstand bei Hrubieszow.
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abgelöst und auf das westliche Huczwa-Afer hinübergezogen. Dort konnte
sie jedoch am 20. Juli wegen vorgerückter Tageszeit nicht mehr in den Kampf
treten. Da auch das Veskidenkorps seinen Angriff infolge unsichtigen
Wetters auf den 21. Juli verschieben mußte, beschloß General von Linsingen
nunmehr, erst am nächsten Tage Hrubieszow durch frontalen Angriff der
I. Infanterie-Division südlich der Huczwa und durch Umfassung mit der
II. bayerischen und 107. Infanterie-Division von Westen her zu Fall zu
bringen. Er hoffte auf diese Weise die russischen Kräfte westlich und östlich
des Bug zu trennen.
Die Stoßkraft der 11. Armee war durch die tagelangen Kämpfe und
Märsche auf den durch Regengüffe grundlos gewordenen Wegen vermin¬
dert. Ihr Geländegewinn am 20. Juli in neuen heftigen Kämpfen gegen
den durch namhafte frische Kräfte verstärkten Feind fiel daher nur gering
aus. Die ö.-u. 4. Armee, die ihren Schwerpunkt auf den rechten Flügel
verschoben hatte, versuchte ohne Erfolg im Anschluß an die 11. Armee bei
Chmiel durchzustoßen.
Generalfeldmarschall von Mackensen sah in der starken Kräfteentfaltung
gegen die Vug-Brückenköpfe der ö.-u. 1. Armee keine Gefahr. Es er¬
schien ihm sogar erwünscht, daß der Feind, weil er sich hier selbst bedroht
fühlte, Kräfte abseits des Entscheidungskampfes festlegte. Offenbar hatten
die Russen nicht die Absicht, ihrerseits über den Bug vorzustoßen. Da
eine Verwendung des Kavalleriekorps Heydebreck östlich des Bug zur Zeit
nicht möglich war, befahl der Generalfeldmarsch all am 21. Juli, daß zwei
seiner Kavallerie-Divisionen (die deutsche 5. und ö.-u. 4.) am westlichen
Vug-Afer das XXX XT. Reservekorps möglichst bald für die Verwen¬
dung an der Front der Vug-Armee freimachen sollten. Die ungarische
11. Kavallerie-Division wurde der Vug-Armee zugeführt. Infolge der
Verschiebungen innerhalb der Front kam der Angriff dieser Armee erst im
Laufe des Rachmittags zur Durchführung. Der Feind gab Hrubieszow
unter dem Druck gegen seine rechte Flanke und seinen Rücken preis. Er
wurde von Hrubieszow nach Norden sowie auf Zadubce zurückgeworfen.
Dem Veskidenkorps gelang es, die Stellung beiderseits von Wojslawice
in breiter Front zu nehmen und sie dann Gegenangriffen gegenüber zu
behaupten. General von Linsingen glaubte, daß diese Gegenstöße nur der
Einleitung des weiteren Rückzuges dienten, und befahl daher, daß auch das
XXXXI. Reservekorps baldigst über Hrubieszow in das Gefecht der
1. Infanterie-Division eingreifen, die 11. Kavallerie-Division dem rechten
Armeeflügel folgen sollte. Die 11. Armee stieß auf beiden Äsern des
Wieprz auch weiter auf härtesten Widerstand. Hingegen glückte es der Mitte
der ö.-u. 4. Armee beiderseits von Trzciniec in den Feind einzubrechen.
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